Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band II
Katharina Elisabetha Goethe

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333. An Goethe.

den 18ten Februar 1803

Lieber Sohn!

Der junge Tenorist der zum Weimarer Theater kommt, hat mich ersucht Ihm ein paar Zeilen an dich mitzugeben – ob ich Ihn nun gleich gar nicht kenne – da Er hir als Statist angenommen war; so konte doch so etwas nicht abschlagen – weil Er gutes verspricht eine große Freude bezeigt zum weimarer Theater zu kommen – und aufkeimende Talende unterdrücke ich nicht gern – du wirst Ihn prüfen und Ihm nach seinem Kunstfleiß schätzen u.s.w. Vor die überschickten journahle dancke in meinem nahmen meiner Lieben Tochter – Seit beynahe 6 Wochen hat mich beynahe wegen der enormen Kälte kein Mensch zu sehen bekommen – heute ist der erste Tag wo mann ein Fenster ohne zu zittern und zu zagen öffnen kan – der Mayn wird noch Zeit haben biß er aufgeht – es gehen noch die größten Lastwägen drüber. Lebe wohl! Und grüße deine Lieben von

Euer allen
treuen Mutter u großmutter
Goethe.


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