Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band II
Katharina Elisabetha Goethe

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318. An Goethe.

den 20ten November 1801

Lieber Sohn!

Mit dem Montägigen Postwagen den 23ten November geht das Christgeschenck an dich ab, ich hoffe daß es Freude verursachen wird. Vor deinen Lieben Brief dancke hertzlich – es würde Thorheit von mir seyn auf öfftere Briefe von dir Pretention zu machen – erfahre ich nur von Zeit zu Zeit etwas von deinem Wohlbefinden – seyse es durch wen es wolle so genügt es mir – und ich verlange nichts weiter. Deine Entschuldigung an Willmer habe ausgerichtet – Schwartzkopf habe noch nicht in der Zeit gesehen werde es aber besorgen. Bey unserm Theater gehts nach dem alten Sprichwort: viele Köche verderben den Brey u.s.w. warum hat denn mein Lieber Schiller seine Jungfrau von Orleann mit Lateinischen Lettern und noch obendrein so klein drucken laßen, daß es die größte anstrengung braucht es zu leßen?? Wie schön ist dagegen sein Wallenstein! Sage doch meiner Lieben Tochter! Nebst hertzlichem Gruß, daß Sie die Güte haben mögte mir bey Gelegenheit No. 7. vom Mercur zu überschicken er fehlt in der Sammlung. Lebe wohl! den Lieben Augst grüße auch hertzlich von

Eurer allen
treuen Mutter Goethe.


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