Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band II
Katharina Elisabetha Goethe

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273. An Christiane Vulpius.

den 2ten April 1798

Liebe Freundin!

Hir kommt das verlangte welsch korn – wünsche gutes Gedeihen. Mein Sohn wird jetzt in Jena seyn darüber freue ich mich, denn Er hat mir bey seinem Hirseyn gesagt, daß seine Geistes producte dort zur Reife kommen – aus dem Grund hofe ich, daß die Gelehrte und ungelehrte Welt bald wieder mit etwas schönes erfreut werden wird – Gott erhalte Ihn gesund – froh und vergnügt biß ist mein innigster und heißester Wunsch. Sie meine Liebe und der brafe Liebe Augst sind hoffentlich auch wohlauf und glücklich – was ich in der Entfernung dazu beytragen kan werde immer mit Vergnügen thun. Es fängt jetzt wegen der Meße an recht lebendig bey uns zu werden – wie sie ausfallen wird muß mann abwarten. Übrigens leben wir ruhig und still – und erwarten wie die halbe Welt den Frieden. Das ist aber auch alles was ich Ihnen vordißmahl sagen kan. Behalten Sie mich in gutem Andencken – küßen den Lieben Augst von derjenigen die unverändert ist

dero treue Mutter und Freundin Goethe.


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