Katharina Elisabetha Goethe
Briefe – Band II
Katharina Elisabetha Goethe

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330. An Goethe.

den 31ten December 1802

Lieber Sohn!

Dein letzes Schreiben hat mich sehr betrübt – getäuschte Hoffnungen thun weh – nichts hielft als die Zeit die wohltäig den Schmertz in den Hintergrund stelt – das trösten habe ich nie leiden können – den wenig Menschen sind im stande sich in die Lage des Traurigen zu setzen und werden demnach leidige Tröster – von mir erwartet keinen Trost – aber Dancksagung an Gott! der Euch gesund erhalten hat – und Bitte, dieses theure Gleinod wohl zu bewahren – und mich immer gute und frohe Nachrichten hören zu laßen – das meinem Hertzen jederzeit so wohl thut.

Tausend Seegens wünsche zum Neuen Jahr! Frohen Sinn – Gesundheit – Häußliche Glückseligkeit – alles was zum Leben und wandel gehört wünschet von Gott! und erbittet vor Euch –

Eure
treue Großmutter u Mutter
Goethe.

N. S. Daß du meine Liebe Tochter hertzlich von mir grüßen solst – deßgleichen meinen Lieben Augst das hoffe ich würdest du thun – wenn ich es auch nicht ausdrücklich geschriben hätte.


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