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Das Schwert des Damokles

Hier klingt schon 1901 das Motiv an, das den Dichter später so düster beherrscht hat (siehe die folgenden Gedichte des gleichen Titels).

Ruhigen Herzens, ohne Bangen
Mal ich meine Zukunft mir,
Mag das Schwert auch immer hangen
Über meinem Scheitel hier.

Seh's an dünnem Faden schweben,
Kurze Zeit noch schwebt es frei,
Doch dann fällt es, und mein Leben
Reißt im Stürzen es entzwei.

Dennoch seh ich ohne Schrecken,
Was die Zukunft birgt in Rauch;
Viele Weise, viele Recken
Sahen es so schweben auch.

Jedem rückt die Stunde näher,
Es erfüllt das Schicksal sich –
Götter waren sie und Seher,
Warum sollte zittern ich?

Mag es fallen – ohne Sorgen
Seh ich blitzen seinen Schein,
Ist mein Schicksal drin verborgen –
Nun, ich fand mich schon darein.


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