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Aus den melancholischen Serenaden

(22.)

Nichts kann so schmerzlich stimmen,
Als bei des Tags Verglimmen
Die Töne einer Flöte,
Die sehnsuchtsvoll verschwimmen.

Aus den Bäumen klingen,
Aus dem Dunkel dringen,
Hörst du's heimlich: Junge Träume,
Ach, daß sie vergingen!

Seufzen, Atmen, Bangen,
Weich und traumbefangen,
Wie der Hauch der Liebsten, streifend
Augen dir und Wangen.

Hör's vom Schilf her schweben,
Sanft und hingegeben,
Zitternd, wie des Busens Wogen
Unter Küssen beben.

Wehmutsvolle Wellen!
Dieses duftige Schwellen,
Aus dem Kelch der Blüte Nacht scheint
Tönend es zu quellen.

Nichts kann so schmerzlich stimmen,
Als bei des Tags Verglimmen
Die Töne einer Flöte,
Die sehnsuchtsvoll verschwimmen.


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