Autoren

∞

Werke

∞

Neu

∞

Information

∞

Shop

∞

Lesetips

∞

Textquelle

∞

Im Maienregen

Ich lausche hinaus in die tiefe Nacht,
In die wonnige, warme, weiche,
Und glaube selber gesellt zu sein
Der Schatten stillem Bereiche.

Ich schau in die Ferne, herüber blinkt
Nur die Blütenfülle der Bäume,
Und drüber, vermählt mit des Himmels Grau
Der Höhen verschwimmende Säume.

Und es regnet langsam, mir ist wie im Traum,
Und wie sie mir leuchten entgegen,
Kann kaum ich scheiden im feuchten Gras
Der Tropfen, der Blüten Regen.

Und ich trinke den Frieden mit vollem Zug,
Der ausgegossen zur Stunde –
O stille, stille, das Glück ist da
Und macht ganz nahe die Runde.

Ich halte Wacht – beim Fenster sacht
Steht's grad' jetzt hinter den Bäumen
Und überschüttet mit Rosenblust
Meines Weibs, meines Töchterchens Träumen!