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Heil unserer Arbeiterjugend!

Rede. Altona, 19.8.1922

Junge Republikaner! Es ist mir eine große Freude, Gelegenheit zu finden, Ihnen die herzlichsten Grüße zu entbieten. Nicht weil ich früher auch in dieser Jugendbewegung tätig war, sondern weil wir Alten uns stets freuen, wenn wir die von hohen Idealen erfüllte Jugend sehen. Ihr Lied, das in die Worte ausklingt: »Wir sind jung, und das ist schön«, soll unsere Devise sein. Aber das Leben ist heute leider schwer und stellt auch ernste Anforderungen an uns alle. Wir erwarten, daß Sie in dem schweren Ringen mit Hand anlegen und Ihre ganze Kraft einsetzen, unser Vaterland aus seinem tiefsten Elend herauszubringen. Wir brauchen Ihren Idealismus und Ihre Begeisterung, um unsere Gedanken der Freiheit und der Demokratie hineinzutragen in die weitesten Volkskreise. Das ist eine Aufgabe von hoher Bedeutung. Demokratie ist keine Form, keine Regel, sondern Kulturgeschichte des Volkes, die sich ausdrückt im Kampf um Freiheit und Existenz. Wir haben die Demokratie zum Siege geführt, wir haben eine demokratische Regierung, aber wir dürfen uns nicht täuschen, noch ist die Staatsform umstritten und gefährdet. Wenn überall die Bevölkerung so rückhaltlos sich zur Republik bekennen würde wie in Hamburg, dann wäre sie nicht mehr in Gefahr! Doch Sie sollen den demokratischen Gedanken nicht nur vorwärtstreiben, sondern wenn uns Alten die Fahne einst entsinkt, dann sollen Sie es sein, die die Errungenschaften der Demokratie wahren und sichern!


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