Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Prolog
zu dem Wohlthätigkeitsfest eines Frauen-Vereins.

    Mit ehrnem Schritt und scharfem Schwerte schreitet
    Die Noth verderblich durch das Menschenthum:
Doch ist ein Schild zur Abwehr uns bereitet:
    Der fand an Weibes Arm den höchsten Ruhm:
Er heißt Erbarmen, das die Brust uns weitet:
    Des Mitleids heilig Evangelium,
In Kriegs- und Friedens-Zeiten könnt Ihr's schauen
    Am herrlichsten geübt von edeln Frauen.

Auch heute luden Frauen zu dem Feste,
    Das mehr bedeutet als ein müßig Spiel;
Ihr opfert hier dem Mitleid, gute Gäste:
    Das Mittel heiter, aber ernst das Ziel
Und Euer warm Gefühl, es thut das Beste,
    Wenn Euch, was wir nun bringen, wohl gefiel.
So seht denn in des Scherzes Silberschalen
    Die goldnen Früchte milder Herzen strahlen.


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