Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Heimkehr.

        Geliebtes Thal, Dichtung umwunden,
    Mit duft'ger Nacht, voll Mond und Sternen,
Zu meinen Füßen liegst Du herrlich da.
    Wie hab' ich Dich so lang' entbehrt!
Voll Gram und Schmerz, mir selbst verloren,
    Hab' ich durchirrt die öden Fernen
Und nach Vernichtung heiß begehrt.

Nun aber kehr' ich dennoch wieder:
    Dich nochmals schau'n, o welche Gnade!
O Schau, wie auferweckst Du süße Qual!
    Wie aus der Heimath heil'gem Grund,
So find' ich schnell mich selbst hier wieder,
    Und handelnd über Höhen-Pfade
Begrüß' ich Dich zur Mittnachtstund'.

Dich will ich nun als Heimath ehren:
    Hier lernt' ich lieben, lernt' ich leiden. –
Mein Fuß ist wund vom Wanderschritt,
    So kehr' ich heim: zum Tode matt,
Von Lenz und Licht in Nacht zu scheiden:
    Nun sollst Du, Waldthal, mir gewähren
In kühler Erd' die Ruhestatt.


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