Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Märchenhaftes.

Wasserfahrt.
        Manchmal Nachts an Meeres Wogen
    Steht ein Kind, des Sehnens voll:
Dann kommt ein Delphin gezogen,
    Trägt das Kind durch's Fluthgeroll.

Meerfrau'n steigen auf im Kreise,
    Hoch der Mond am Himmel schwebt,
Und sie schaun's und murmeln leise:
    »'s ist ein Stern, der wandern geht.«


Gespräch.
»Halt an, Elfenkind!«
    »Laß mich, Sausewind!«
»Wohin?«
    »Nordwärts.«
»Woher?«
    »Südwärts.«
»Komm und weile!«
    »Sie hieß mich: »eile!« –
»Wir tanzen am Blüthenstrauch.«
    »Ihm eilt es auch!« –
»Frei den Weg und frei die Gassen
    Soll man treuer Botin lassen:
Husch, husch, Elfenkind!« –
    Einsam treibt sein Spiel der Wind.

Botengruß.
Auf der Haide sitzt das Haidekind,
    Sonn'umglänzt im duft'gen Kraut,
Windet den Kranz und singt im Wind:
    »Haidemärchen, die Braut
Grüßet, den sie minnt.«

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