Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Traumleben.

        Nächtens leb' ich oft im Traum
    Unser altes Leiden,
Muß an Doppelwegessaum
    Hastig von Dir scheiden.

Bald verweht in Sturmesdrang
    Deines Schrittes Schweben,
Rastlos wandr' ich über'n Hang,
    Und der Wind daneben.

Schreite auf den Steg so schmal,
    Tiefe Wasser blinken: –
Wirr mein Sinn und ohne Wahl –
    Muß ich fallen und sinken.

Da, vom Ufer über die Fluth
    Kommst Du licht gegangen,
Und Dein Herz, Dein Arm, Dein Muth
    Rettend mich umfangen.

Brücke, Wasser, Traum verschwimmt:
    Ringsum Dämmerschatte,
Rothen Scheins die Ampel glimmt: –
    Ruhig schläft mein Gatte.


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