Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Heimliches Glück.

            In bunten Blumen, die er mir giebt,
    Steht's duftend geschrieben, daß er mich liebt;
Doch Blick und Wort, bei Tag und Nacht,
    Mir streng und ernst die Sitte bewacht.
Die Sonne sank in breiten Fluß,
    Einsam in Dämmerung liegt der Garten,
Die Glocke ruft zum Abendsegen:
    Nicht beten kann ich, ach, ich muß
Des fernen Schrittes hoffend warten,
    Der näher kommt auf dunklen Wegen.
Er war's und er kam,
    Ach und siegend nahm
Er mir Sigel vom Blick und vom Munde.
    Vergolten hab' ich im Ueberfluß,
Was er so viel um mich leiden muß.
    Er nahm und ich gab!
O wie lieb ich ihn hab'! –
    Und Stunde verrauschte nach Stunde.

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