Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Schnada-Hüpfel zu dem Deutschen Schützenfest in Leipzig.

        Lôst's, boarische Landsleut',
    Und hört's mer schö zua:
Sonst tappt's umenanda
    In den Leipzig g'rad' gnua.

Zerscht lernt's dischkuriren,
    Wie's da reden die Leut':
»Ei Herr Cheses« hoaßt: »Sacra!«
    Und »helle« hoaßt: »g'scheut.«

Dös Land is net buckelt,
    Na, na: ganz schö ebn,
Und in Aeckerleins Keller
    Is lusti zun leb'n.

Es is gar koa »See-Stadt«,
    'S is a Buch- und Papier-
Und a Thee- und Kaffeestadt:
    Hot a a guat's Bier.

Aber dös g'schieht uns grad recht,
    Kost's Münchner Bier mehr:
Dös macht's »Reservat-Recht«,
    Und umsunst is koa Ehr'.

Trefft's oan, der hoaßt »Bohrmann«,
    So grüßt's en von mir
Und gebt's eam – i zahl's scho –
    A Spatenbräu-Bier.

Und trefft's es den Bliemche,
    Den Particulier,
So trinkt's nur – um Gott'swillen! –
    Bei den koan Kafe! –

Seid's net grob mit de Sax'n:
    San gar höfliche Leut:
Hebt's »d' Gröbn« für z' Haus auf,
    Bal's enk gar a so freut.

An der Grenz' da liagt Hof:
    Da fangt d' Höflichkeit a:
Und auf welchener Seit'n, –
    No! da liagt ja nix dra.

In oan Haus da in Leipzig
    San oft Bücher viel mehr
Als in Königreich Baiern
    Der: »Jahres-Begehr«.

Als e Bschoad-Essen bringt's oans
    Ins Boarland mit:
Die bei »Breitkopf und Härtel«
    San die schlechtesten nit.

Und die säxischen Schützen,
    Die schiaßen scho recht!
Bei Bazeilles ist guat gewest
    Und bei Daigny net schlecht.

Jatzt schiaßt's halt in Frieden
    Mit die Sax'n in die Wett:
Könne euch überschiaßen, –
    Uebertrinken könne's net!


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