Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Maßliebchen.

                Dort, wo der Himmel blaut
    Hoch an des Berges Rand,
Im goldigen Blüthenkleid
    Ein Maßliebchen stand. –
Wiegend den duftigen Leib
    Schwang sich's durch Lenz und Lust;
Leis' wie im Flüsterton
    Klang's aus dem Duft:
»Schlag' ich die Äuglein auf,
    Seh' ich den Himmel blau'n,
Schließ' ich sie Abends zu,
    Fühl' ich ihn niederthau'n.
Grüßend aus Baches Grund
    Liegt er vor mir,
Tief in des Waldes Ruh'
    Hascht er nach mir.
Hier, an des Berges Rand
    Halt ich ihm Stand!« –
»Maßliebchen!« – rief er –
    »Der Frühling zieht ein:
Du mußt des Himmels
    Herzschlüssel sein!«

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