Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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An Julius Lohmeyer,

Herausgeber der »Deutschen Jugend«.


I.
        Meinem Worte gemäß stellt pünktlich bei dir sich und prompt mein
    Leitartikelchen ein, welches Du sehnlich gewünscht.
Aber bevor in das Har Du der Braut magst schlingen die Myrthe,
    Stimm' ich die Harfe mir frisch zu Hymenäen-Accord!

II.
Zur Hochzeit.
        Wimmelnd nun wogt in dem bräutlichen Haus
    Geflügelter Elben geschäftiges Treiben,
Huschen zum Schlote herein und hinaus,
    Picken wie Vögelein leis' an die Scheiben.

Wie zu Hippolyta's festlicher Feier
    Tanzen und schwingen und schieben sie dort,
Und wie von Mendelssohns tönender Leier
    Klinget ein prächtiger Hochzeit-Accord.

Die Du beschworen seit Jahren, o Meister
    Julius, bannend in Wort und in Bild, –
Sieh, wie sich tummeln die hurtigen Geister,
    Da es die Braut nun zu schmücken Dir gilt.

Glätten den Schleier und strählen die Hare,
    Knüpfen den Gürtel und schnüren die Schuh',
Und in der Kirche selbst hoch vom Altare
    Nickt ein beköcherter Schlingel ihr zu.

Ward sie nun Hausfrau, flüchtig enteilet,
    Kichernd verflatternd der neckische Chor,
Aber am Herde Euch dauernd verweilet
    Jugend und Lieb' und der Schalk: der Humor! –


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