Felix (und Therese) Dahn
Gedichte
Felix (und Therese) Dahn

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Zur Hochzeit der Tochter des Oberpräsidenten
der Provinz (Ost-)Preußen, Herrn von Horn.

Freut Euch, Ihr Freunde! Die prangende Halle,
    Kränze durchflochten, verkündet ein Fest:
Füllet das Haus noch mit jubelndem Schalle,
    Eh' es die bräutliche Tochter verläßt!
Klinget mir schön, ihr entfesselten Weisen:
    Liebliches sollt ihr auch lieblich nun preisen!

Lobt nun den Vater, dem nimmer das Alter
    Löschte das jugendlich schöne Gefühl:
Nördlichster deutscher Gebiete Verwalter
    Ward ihm die Seele nicht nordisch und kühl.
Haben sie Ost- und West-Preußen gespalten:
    Heil uns! wir haben den Alten behalten.

    Aber die Mutter, Ihr stolzen Daktylen,
        Lobt mir mit stolzer beflügeltem Schwung!
    Wie sie die Wellen der Anmuth umspülen!
        Nie sah ich Schwiegermütter so jung.

    Einst an der Spitze der schwarzen Husaren
        Brauste durch Frankreich der Bräutigam:
    Heute statt schmetternder Reiterfanfaren
        Tönen die Flöten so wundersam:
    Hoch denn die Aeltern, die würdigen Wirthe,
        Hoch unser Brautpar in Lorber und Myrthe!


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