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siehe Bildunterschrift

Birken-Röhrling, Birkenpilz


siehe Bildunterschrift

Filz-Röhrling, Ziegenlippe


siehe Bildunterschrift

Maronen-Röhrling


siehe Bildunterschrift

Satans-Röhrling, Satanspilz


siehe Bildunterschrift

Wolfs-Röhrling

Der humusreiche Waldboden ist von den feinen, weißen, spinnwebartig verfilzten Zellfäden oder Hyphen der Röhrlinge durchzogen. Diese Zellfäden schmarotzen auf den verwesenden organischen Stoffen, an denen die Walderde so reich ist. Im Spätsommer und gegen den Herbst entsendet das Pilzlager oder Mycelium den aus zahllosen Hyphen bestehenden Fruchtkörper an das Licht. Bei den Röhrlingen werden die Sporen in den Röhren ausgebildet, die an der Unterseite des Hutes stehen. Sie sitzen zu vieren an einem Träger, der sogen. Basidie. Diese Basidien stehen senkrecht nebeneinander und sind die Enden der Hyphen, die das Sporenlager bilden. Eine geschlechtliche Fortpflanzung ist bei den Röhrlingen wie überhaupt bei allen Hautpilzen nicht bekannt. Neue Mycelien entstehen aus den Sporen, welche in den Waldboden gelangen und dort keimen.

Von den fünf auf unserer Tafel abgebildeten Röhrlingen sind die drei ersten, der Birken-Röhrling, die Ziegenlippe und der Maronen-Röhrling, wohlschmeckende Speisepilze, während der Satans-Röhrling und der Wolfs-Röhrling giftig sind. An eigentümlicher prächtiger Färbung übertreffen sie die drei eßbaren. – Lichte Laubwaldungen und Gebüsche, namentlich Birkenwäldchen, liebt der unscheinbare, hell- bis dunkelbraune Birken- oder Kapuzinerpilz, der besonders in Österreich sehr beliebt ist. Sein im Jugendzustande weiches, angenehm schmeckendes Fleisch ist weiß und verändert sich beim Durchschneiden nicht. Die anfangs weiße Röhrenschicht wird später grau. Die Ziegenlippe oder der Filz-Röhrling, wie er nach den kurzfilzigen, bräunlichen, olivgrün schimmernden Hute heißt, bevorzugt moosige Grasplätze in Nadelwäldern. Im Alter zerreißt die Haut des Hutes oft und feldert sich. Das derbe, blaßgelbe Fleisch läuft beim Zerbrechen bläulich an, jedoch nicht immer. Der ziemlich dünne, gebogene Stiel ist braunrötlich; die Röhren sehen citronengelb, bei älteren Pilzen schmutziggelb aus und sind von verschiedener Weite. Der Geruch des Fleisches ist obstartig. – Der Maronen-Röhrling oder Nußpilz verdankt seinen Namen dem Geschmack des Fleisches. Er findet sich einzelnstehend, aber nicht selten in Laub- und Nadelwäldern. Die Haut des Hutes ist wie der Stiel bei trockenem Wetter glänzend kastanienbraun, bei feuchter Witterung klebrig. Das Fleisch färbt sich beim Zerbrechen nach der Haut zu schwach rötlich, nach dem Sporenlager zu bläulich, die schmutziggelben Röhren werden, wenn man sie drückt, grün. – Der farbenprächtige, aber unförmliche Satanspilz ist an der blutroten Färbung der Röhrenmündungen und an dem oben gelben, unten dunkelroten, mit einer maschenförmigen Äderung überzogenen Stiel leicht erkennbar. Er ist der schönste, aber auch der gefährlichste unter den Röhrlingen, da sein angenehmer Geruch und sein nußartig süßer Geschmack zum Essen verlocken. Das Fleisch färbt sich im Bruche rötlich, dann violett und dunkelblau. Er liebt den Kalkboden und wächst auf ihm sowohl in Wäldern wie in Hecken und Gärten. – Für weniger gefährlich, ja von manchen sogar für eßbar wird der Wolfs-Röhrling gehalten. Er wächst auf grasigen Waldstellen und auf Waldwiesen. Der Hut ist gelblich oder grüngelb gefärbt, glatt und trocken. Das gelbe Fleisch läuft beim Zerschneiden bläulich an. Der Stiel ist bisweilen ganz, manchmal auch nur oben am Hute rotflockig. Die orangeroten Röhrenmündungen färben sich an älteren Exemplaren schmutzig rotgelb.

Hautpilze, Hymenomycetes; Löcherschwämme, Polyporaceae. – B. scáber (Bulliard), B. subtomentósus L., B. bádius (Fries), B. Satánas (Lenz), B. lupínus (Fries).

 


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