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siehe Bildunterschrift

Wilde Käsepappel, Málva silvástris L.

An denselben Orten wie die übersehene Käsepappel (s. Teil I S. 99) wächst die wilde oder Roßpappel. Mit ihren hellpurpurroten, dunkler geaderten, großen Blüten und den langgestielten, 5 bis 7 lappigen Blättern übertrifft sie ihre unscheinbaren Verwandten nicht nur in unsern, sondern auch in den Augen der kleinen geflügelten Honigfreunde, die ihr vor allen andern große Zuneigung beweisen. Beim Aufblühen sind die 10 oder mehr Narbenäste der Blume von der pyramidenförmig aufgetürmten Gruppe der Antheren völlig eingehüllt; die Narbenflächen liegen jedoch so, daß sie nicht bestäubt werden können. Die Hummeln und Bienen lassen sich beim Honigsaugen auf dem Antherenkegel nieder und werden, während sie sich im Kreise drehend den Rüssel zwischen je zwei Blumenblättern ins Nektarium senken, an der Bauchseite völlig bepudert. Wenn die Antheren entleert sind, senken sie sich abwärts, und nun wird die Narbe sichtbar, entfaltet ihre Äste und empfängt, wenn sich saugende Insekten auf ihr niederlassen, den von ihnen mitgebrachten Pollen. Selbstbefruchtung ist auf diese Weise bei der Roßpappel zur Unmöglichkeit geworden. – Die schleimhaltigen Blüten und Blätter der Malve waren früher in arzneilichem Gebrauch, die aus etwa 10 netzig-runzeligen, scharfkantigen Teilfrüchtchen bestehenden »Käschen« werden der Jugend immer ein nie veraltendes Spielzeug sein.

Malvengewächse, Malvaceen. Kl. XVI. zweijährig und ausdauernd. Juli bis September. H. 0,25 – 1,00 m.

 


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