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siehe Bildunterschrift

Gebirgs-Vermeinkraut, Thésium alpínum L.

Das Vermeinkraut heißt auch Leinkraut oder Leinblatt nach der Ähnlichkeit seiner Blätter mit denen des Flachses. Das Alpen-Leinkraut kommt an grasigen Bergabhängen und auf buschigen Hügeln in ganz Deutschland, auch in den Ebenen, zerstreut vor. Die Thesium-Arten sind sämtlich ausdauernde Schmarotzer. Aus der kleinen grünen Nuß entwickelt sich ein Keimpflänzchen, von dessen senkrecht eindringender Pfahlwurzel seitlich verlaufende Ästchen ausgehen. Wenn letztere auf die Wurzeln anderer Pflanzen, z. B. von Gräsern, treffen, so heften sie sich mit kleinen, knopfförmigen Saugwarzen an ihnen fest, entsenden Saugzellen in das Innere der Wirtspflanze und entnehmen ihrer Wurzel einen Teil der Nahrung. Denn da sie grün belaubt sind, vermögen sie auch die Kohlensäure der Luft aufzunehmen, und zu zerlegen. Die kleinen unscheinbaren Blüten werden von aufrechtstehenden, einseitwendigen Ästen getragen. Sie sondern in der unteren Hälfte des schalenförmigen Kelches Nektar ab und schließen, wenn Thau und Regen dem Pollen Verderben drohen, nicht den ganzen Blütenkelch, sondern nur die Antheren, denen die Benetzung durch ein kleines, neben dem Staubblatt an der Blütenhülle angewachsenes Haarbärtchen vermittelt wird.

Santelgewächse, Santalaceen. Kl. V. ausdauernd. Juni, Juli. H. 0,10 bis 0,25 m.

 


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