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siehe Bildunterschrift

Isländisches Moos, Cetrária islándiea L.

Diese bei uns nur als Heilmittel benutzte Flechte ist für den Norden, wo der Roggen nicht mehr gedeiht, ein wichtiges Nahrungsmittel, nicht nur für das Vieh, sondern auch für den Polarmenschen, der sie durch Kochen von ihrem Bitterstoffe befreit. Der Thallus ist auf der Unterseite rot gefärbt; oben zeigt sich bisweilen ein mehlstaub- oder pulverförmiger Überzug, der ebenfalls zur Verbreitung der Flechten dient und die Vereinigung von Algen und Pilzsporen überflüssig macht. Die Entstehung dieser bei sehr vielen Flechten auftretenden Überzüge geschieht folgendermaßen. Im Innern eines alten Flechtenthallus trennen sich einzelne Zellgruppen von der Gonidienzone ab; jede dieser Gruppen besteht aus einer oder mehreren Algenzellen, die von Hyphen dicht umsponnen sind. Wenn sich eine gewisse Anzahl solcher kleinen Gesellschaften, sogenannter Soredien, gebildet hat, entläßt der Flechtenthallus sie an die Oberfläche, wo sie als pulverige oder mehlige Masse ganz locker auflagern. Das einzelne Soredium erscheint dem Auge nur als ein Staubpünktchen, enthält aber alles, was zur Gründung einer neuen Flechtenkolonie nötig ist. Der Wind hebt die Soredienmasse leicht ab und zerstreut sie, so daß die Stäubchen an geeigneter Stelle leicht keimen und zum Thallus heranwachsen können.

Flechten, Lichenes.

Die Röhrlinge, Bolétus sp.

 


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