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siehe Bildunterschrift

Gemeiner Wasserhelm, Utriculária vulgáris L.

Die Wasserhelmgewächse sind wurzellose, im Wasser flottierende Pflanzen, deren Stengel fein zerschlitzte, mit eigentümlichen Bläschen besetzte Blätter tragen. Diese Blasen haben je nach der Art 2 – 5 mm Durchmesser und sind mit einer viereckigen, wie von Lippen berandeten Mundöffnung versehen. Sie dienen nicht als Schwimmblasen – solcher bedarf die Pflanze bei ihren zahlreichen, lufterfüllten Räumen nicht – sondern zum Fang kleiner Wassertiere. Zwei lange, steife, verzweigte Borsten und andere von der Blase ausstrahlende Härchen bilden eine Art Leitstangen, auf denen man sehr oft kleine Krebstierchen ( Cypripedinen) nach der Blasenmündung hinwandern sieht, angelockt durch einen dort abgesonderten Pflanzenschleim. Die Öffnung der Bläschen ist durch eine Klappe, eine heimtückische Fallthürvorrichtung, verschlossen. Diese öffnet sich plötzlich unter dem Drucke so eines vorwitzigen Gesellen und läßt den Ahnungslosen in der dunklen Blase verschwinden. Nie sieht er das Tageslicht wieder. Die Pflanze nimmt bei dieser Fütterung an Länge und Blattzahl bedeutend zu. – Die ansehnlich großen, dottergelben Blüten erheben sich über dem Wasserspiegel. Sie sind gespornt, von helmartiger Form und haben in ihrem Verschluß Ähnlichkeit mit den Blüten des Leinkrautes und des Löwenmauls. – Im Herbst zieht sich die Pflanze vermittelst besonderer, zu diesem Zwecke gebildeter Wanderknospen, sehr verkürzter Laubtriebe, aus den kalten oberen Schichten auf den Grund des Gewässers zurück.

Wasserhelmgewächse, Lentibulariaceen. Kl. II. ausdauernd. Juni – August. H. 0,15 – 0,30 m.

 


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