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siehe Bildunterschrift

Gemeiner Natternkopf, Échium vulgáre L.

Der gemeine Natternkopf ist trotz des freundlichen Aussehens, das er im Schmuck der roten, violetten, blauen, seltener weißen Blüten bietet, ein wehrhafter Herr. Stamm und Blätter starren von Stechborsten, deren Wände durch Einlagerung von Kieselsäure gehärtet und durch kleine Knötchen ungleichmäßig verdickt sind. Diese Wehrhaftigkeit bildet einen Charakterzug der ganzen Familie, der Rauhblättler oder Boragengewächse. Am oberen Teil des Stengels erhebt sich aus jedem Blattwinkel ein wickelförmiger Blütenstand, an dem die Knospen dicht gedrängt sitzen. Die Spindel dieses Wickels streckt und dreht sich so, daß die geöffnete Blüte die für den Insektenbesuch günstigste Stellung erhält, während die befruchteten Blüten ins Hintertreffen treten. Merkwürdig und geeignet, die Augenfälligkeit der Blüten zu erhöhen, ist der Farbenwechsel, den jede Blume durchmacht, indem sie allmählich aus Rot durch Violett ins Blaue übergeht. Die hervorragenden Staubblätter und der Stempel dienen den saugenden Insekten als Anflugplatz. Dabei wird ihre Unterseite mit Pollen bestäubt, den sie in der folgenden Blüte auf die Narbe streifen, falls diese schon ihre Reife erlangt hat; denn der Natternkopf gehört zu den Pflanzen, bei denen die Antheren zuerst in Thätigkeit treten. Der Standort, offene, sonnige, trockene Plätze, sichert ihm reichlichen Besuch. Die eckigen Samennüßchen werden durch den Wind aus dem rauhhaarigen Kelch geschüttelt.

Boragengewächse, Boraginaceen. Kl. V. zweijährig. Juni – Sept. H. 0,30 bis 1,00 m.

 


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