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siehe Bildunterschrift

Glatte Sanddistel, Gänsedistel, Sónchus oleráceus L.

Eins der gemeinsten Unkräuter auf bebautem Lande, hat sich die glatte oder kohlartige Gänsedistel mit dem Europäer fast über die ganze Erde verbreitet, von der Wehrhaftigkeit, die man mit dein Begriffe »Distel« zu verbinden pflegt, hat sie nichts an sich, wenn man nicht ihren Milchsaft als Verteidigungsmittel betrachten will. Für die Blütenköpfchen ist er das in der That. Sobald man die Ränder der dachziegelartig gelagerten Blättchen, die den gemeinsamen Hüllkelch bilden, berührt, z. B. beim Überfahren mit einer Bleistiftspitze, treten an ihnen punktförmige Milchtröpfchen hervor, welche von unten aufsteigende Insekten, z. B. Ameisen, vom Besuch der Blüten abhalten können. Im übrigen sind die hohlen, innerhalb kurzer Zeit bis zu 1 m Höhe emporschießenden verzweigten Stengel wehrlos, ebenso die mannigfach gestalteten, nur mit weichen Dornrändern versehenen Blattspreiten. Die kleinen, schwefelgelben Blütenköpfchen sind nur aus zweigeschlechtigen Blüten zusammengesetzt. Sie thun sich in der Morgenfrühe auf und schließen sich, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat. Die Pflanze zeigt dann mit den hellgrünen, geschlossenen, kegelförmigen Korbblüten ein ganz verändertes Aussehen. Die Früchtchen sind zum Fliegen vortrefflich ausgerüstet.

Vereinblütler, Compositen. Kl. XIX. einjährig. Juni – Oktober. H. 0,30 bis 1,30 m.

 


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