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siehe Bildunterschrift

Gebräuchlicher Ysop, Hyssópus officinális L.

Der »Ysop, der an der Wand wächst«, ist ein blau blühender, wohlriechender Halbstrauch, der auf Mauern und Felsen des südlichen Europa wild gedeiht und bei uns als Zier-, Gewürz- und Arzneipflanze bisweilen gehegt wird. Die Blätter sind schmallanzettlich bis lineal und bergen das aromatische Öl in kleinen Punktdrüsen. Die Blüten, die auch violett und seltener weiß vorkommen, sind zufolge des Standorts der Pflanze, auf dem sie das Licht immer nur von einer Seite erhält, einseitwendig; sie werden von Bienen gern besucht. Die Kronenröhre ist unterhalb des Ansatzes der Staubblätter durch zwei vorspringende Längsfalten stark verengert, so daß der unterhalb dieser Stelle abgeschiedene Honig nur von langrüsseligen Insekten erreicht werden kann. Die Staubblätter reifen und öffnen ihre Antheren vor den Narben, so daß Selbstbestäubung nur in seltenen Fällen möglich ist. Neben den gewöhnlichen Stöcken mit Zwitterblüten kommen auch solche mit Griffelblüten vor. Der im alten Testament mehrmals erwähnte Ysop, der bei Entsühnungsakten zum Besprengen gebraucht wurde, ist mit unserer Pflanze wohl nicht identisch.

Lippenblütler, Labiaten. Kl. XIV. Holzgewächs. Juli, August. H. 0,30 – 0,50 m.

 


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