Eugen Sue
Die Geheimnisse von Paris
Eugen Sue

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Achtes Kapitel.

Isle-Adam.

Vier Wochen waren verstrichen. In dem Städtchen Isle-Adam, das freundlich am Ufer der Oise, ziemlich mitten im Walde gelegen ist, zerbrachen sich die Leute den Kopf, wer wohl das beste Metzgergeschäft im Orte gekauft habe, das bisher von der verwitweten Frau Dumont geführt worden war. Es mußte ein reicher Mann sein, hatte er doch den Laden vollständig neu restaurieren lassen. Drei Wochen lang waren dort Arbeiter beschäftigt gewesen; quer durch den Laden ging ein messingnes Gitter, den Verkaufsstand vom Publikum scheidend; rechts und links vom Gitter standen große Säulen, die zwei mächtige Stierhäupter trugen, als Stützen für das Gesims, an dem die Firma befestigt wurde, die in großer Goldschrift auf schwarzem Grunde die Zeile zeigte:

Francoeur, Metzgermeister,
Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren.

Zwei Stunden nach Ladeneröffnung fuhr ein zierliches Korbwägelchen, von kräftigem Rappen gezogen, vor. Zwei Männer stiegen aus: Murph, der wieder hergestellt war, aber noch immer kreidebleich aussah, und Schuri, in dem anständigen Anzuge, den er jetzt trug, gegen früher gar nicht wiederzuerkennen. Auch sein Gesicht hatte sich ganz verändert: von der früheren Roheit war keine Spur mehr darauf zu sehen.

Die beiden Männer traten in eine hübsche, mit Nußbaummöbeln ausgestattete Stube, hinter dem Laden gelegen, deren Fenster auf den Hof hinaus gingen. Murph nahm eine Flasche aus dem Schranke und sagte: »Heute morgen ists frisch, Schuri, vielleicht ein Schnäpschen gefällig?« – »Mit Verlaub, Herr Murph, ich werde keinen Schnaps trinken. Mich wärmt die Freude über diese glückliche Wandlung meines Schicksals. Gestern haben Sie mich vom Floßplatze geholt, wo ich ja derb schuften mußte, aber doch den Tagelohn redlich verdiente, den ich zu meinem Lebensunterhalte brauchte. Und dann holten Sie mich und gingen mit mir in einen Kleiderladen, kauften mir die schönen Sachen und bestellten mich vor das Tor Saint-Denis. Dort hielten Sie mit Ihrem Wagen, und nun sind wir hier!« sagte Schuri, in die Hände klatschend; »aber hier wohnt doch ein Metzger? Draußen hackt doch ein Geselle Fleisch? Und was für schönes Fleisch liegt im Schaufenster und hängt im Laden? Wie erinnert mich das alles an meine Jugend! Ach, hätte ich werden können, wonach mir das Herz stand, dann wäre ich nichts anderes im Leben geworden als Schlächter.«

Murph führte ihn durch den Laden in den Stall, in welchem drei stattliche Ochsen und etwa zwei Dutzend Schafe standen. Dann in den Pferdestall, in den Schuppen, ins Schlachthaus, auf den Boden, kurz überall im Hause umher. Ueberall herrschte die peinlichste Sauberkeit, überall leuchtete der Wohlstand in die Augen; Murph fragte Schuri, ob er auch die oberen Stockwerke besichtigen wolle. – »Noch weiß ich nicht, was ich hier soll«, erwiderte Schuri, indem er sich scheu umsah; »soll ich hier als Gesell eintreten? Wenn dies der Fall wäre, Herr Murph«, setzte er leise hinzu, »dann wäre es doch notwendig, dem Meister . . .« – »Nun, was meinen Sie?« fragte Murph, als Schuri stockte. – »Dann wäre es doch nötig«, wiederholte Schuri, »dem Meister zu sagen, daß . . .« – »Nun, was denn?« fragte Murph wieder, »der Mann, der Ihnen Arbeit geben will, ist gerade oben.« – »Nun, ich müßte ihm doch sagen – denn wenn es nachher herauskäme, stünde ich doch als Lügner da – daß ich im Bagno – gesessen habe!« – »Sie haben recht«, erwiderte Murph, »nun, so kommen Sie. Ich bin mit dem Manne bekannt und werde für Sie bei ihm ein gutes Wort einlegen.«

Sie gingen zusammen die Treppe hinauf. Eine Tür öffnete sich. Sie standen vor Rudolf . . . »Murph, mein ewig getreuer Freund, laß uns ein paar Augenblicke allein!« – Dann wandte sich Rudolf an Schuri: »Nicht wahr, Murph hat dich überall im Hause herumgeführt?« – »Jawohl, Herr Rudolf, es ist ein stattliches Haus und ein prächtiger Laden. Und das alles so nett und sauber! Herr Murph sagt, ich solle hier auf einen Tagesverdienst von vier Franks kommen. Nun, ich werde mir schon nichts zu schulden kommen lassen, um mir solche Gelegenheit nicht zu verscherzen.« – »Nun, lieber Schuri«, erwiderte Rudolf, »ich möchte Ihnen noch etwas anderes vorschlagen. Alles, was Sie hier in dem Hause sehen, auch das Haus selbst, soll Ihnen gehören, und dazu noch die tausend Livres, die sich hier in der Brieftasche befinden.«

Auf Schuris Gesicht trat ein dummes Lächeln; er schob den langhaarigen Filzhut zwischen den Händen hin und her, ohne für Rudolfs Worte, trotzdem sie an Deutlichkeit kaum zu wünschen ließen, Verständnis zu finden. Rudolf nahm wieder freundlich das Wort: »Ich sage Ihnen, daß alles, was Sie hier sehen, Haus und Inventar, Ihr Eigentum sein soll. Verstehen Sie? Ich habe dies alles für Sie gekauft und mache es Ihnen zum Geschenk.«

Schuri kratzte sich verlegen hinter den Ohren und schlug die Augen nieder. Es war ihm nicht möglich, eine Antwort zu finden, denn wenn er auch recht gut hörte, was Rudolf zu ihm sagte, so konnte er doch nicht fassen, daß so etwas möglich sein könnte, hatte er doch zeitlebens im Zustande der tiefsten Erniedrigung gelebt, und sich so im Handumdrehen in solch völlig andere Lebensverhältnisse zu finden, war ihm ein Unding, wofür ihm auch als Gegenleistung für den unendlich großen Dienst, den er Rudolf geleistet, der richtige Begriff abhanden blieb.

»Wie gesagt, Schuri, von jetzt ab sollen Sie hier Herr sein«, nahm Rudolf von neuem das Wort, »sollen hier schalten und walten als alleiniger Besitzer. Ich erwarte von Ihnen nichts weiter dafür, als daß Sie bestrebt sein werden, sich eines ehrenvollen Lebens als städtischer Bürger zu befleißigen. Im übrigen sind Sie mir durchaus nicht zu Dank verpflichtet, denn ich gebe Ihnen einzig und allein nach Verdienst.« – Schuri fand endlich die Sprache wieder . . . »Wie, Herr Rudolf«, sprach er tief ergriffen, »weil Sie mich schlugen, ich wollte sagen, mich besiegten, was noch keinem, selbst dem Bakel, nicht gelungen war, erzählte ich Ihnen, wie es mir in meinem Leben ergangen; und warum tat ich es? Weil ich Sie in Ihrem Arbeitskittel als einen von unsersgleichen hielt; und weil ich ferner zu Ihnen, was mir auch noch nie passiert war, eine aufrichtige Neigung im Herzen fühlte, habe ich mich ein bißchen getummelt, Ihnen, als Sie in größter Lebensgefahr schwebten, beizuspringen. Das hätte ich ja schließlich für einen andern Kameraden wohl auch getan, denn elend ersaufen läßt man doch kaum jemand! Und nun wollen Sie sich bei mir so nobel dafür abfinden? Wollen mir Haus und Hof und ein schönes Schlächtergeschäft und obendrein bares Geld – und solch eine große Summe – schenken? Das geht doch nicht an, Herr Rudolf! Das geht auf keinen Fall an!« – »Schuri«, versetzte Rudolf, »Sie erzählten mir die Geschichte Ihres Lebens ungeschminkt, ohne mir die verbrecherischen Momente darin zu verhehlen oder nur zu beschönigen. Und das weckte Vertrauen bei mir, daß Sie noch für die menschliche Gesellschaft nicht ganz verloren seien, daß Sie im Gegenteil noch als ein nützliches Glied derselben gelten könnten, sobald Sie jemand fänden, der sich Ihrer mit Eifer und gutem Willen annähme. Ich habe Sie weiter beobachtet und aus verschiedenen Umständen ersehen, daß meine Ansicht die richtige gewesen sei, und darum will ich Sie auch belohnen für die edle Tat, die Sie an mir vollbracht haben, will Sie in die Lage setzen, als ehrlicher Bürger und angesehener Handwerksmeister Ihr Leben zu beschließen. Aber was ich Ihnen sagen will, ist damit noch immer nicht erschöpft.« –

»Und welche Loblieder«, fragte Schuri, der nun seinen Humor wiederfand, scherzend, »wollen Sie mir schlechtem Kerl noch weiter singen?« – »Schuri«, erwiderte Rudolf, »wärest du wirklich ein schlechter Kerl, dann würden wir jetzt einander nicht so gegenüberstehen, wie es der Fall ist. Du hast nicht bloß mir das Leben gerettet, sondern auch dem liebsten Freunde, den ich auf der Welt habe, Murph. Und weiter hast du aus Mitleid mit dem Unglücke desjenigen Menschen, der auch dir nach dem Leben gestellt hat, ihm Hilfe und Beistand angeboten und ihn in deine eigene ärmliche Wohnung, Notre-Dame Nr. 9, aufgenommen, hast ihn von dort nach Saint-Mande gebracht!« – »Allerdings, Herr Rudolf. Er bat mich, ihm einen Gurt zu kaufen, worin er sein Geld verwahren könne, und ihm alles Papiergeld in Silbergeld umzuwechseln. Den Gurt habe ich ihm auf den Leib genäht. In Saint-Mande hat er für sein Leben täglich dreißig Sous zu bezahlen, und den Leuten, bei denen er Unterkunft gefunden hat, ist es auch eine kleine Hilfe.« –

»Freund Schuri, Sie müssen mir noch einen Gefallen tun«, sagte Rudolf. – »Und welchen, Herr Rudolf?« rief Schuri; »bitte, sprechen Sie, sprechen Sie!« – »Gehen Sie nach einigen Tagen zu ihm mit dem Attest hier und führen Sie ihn ins Spital zum heiligen Krispin. Dort wird er Aufnahme finden. Es ist bereits alles für ihn ausbedungen gegen eine einmalige Einzahlung von 4500 Franks, die ihm Unterkunft auf Lebenszeit sichert. Dort braucht er also nur mit Reue und Buße sich zu befassen . . . Nun aber tritt in deinen neuen Beruf, mein Lieber, und eröffne deine Metzgerei!«

Schuri stand ein paar Minuten lang da, wie vom Donner gerührt. Er konnte das Glück, das jetzt Wirklichkeit war, nicht fassen. Endlich sagte er mit tiefer Bewegung: »Herr Rudolf, ich danke Ihnen. Ein armer Mensch wie ich kann nicht viel Worte machen. Drum kann und mag ich nichts weiter sagen als: Nie im Leben werde ich hinfort einem Unglücklichen Hilfe und Beistand versagen, denn Not und Hunger sind wie die alten Weiber, die die arme Schalldirne verführten, und nicht jeder besitzt, wenn er in den Schlamm gesunken ist, Kraft genug, sich wieder daraus emporzuarbeiten.« – »Schuri, du kannst deiner Dankbarkeit nicht bessern Ausdruck geben«, erwiderte Rudolf, »tritt näher! In diesem Sekretär findest du den Kaufvertrag über dies Grundstück und die darin seit über vierzig Jahren betriebene Metzgerei. Der Kaufvertrag lautet auf den Namen Francoeur.« – »Francoeur?« wiederholte Schuri, indem er Rudolf wieder wie verblüfft angaffte. – »Schuri,« erwiderte Rudolf, »du trägst keinen bürgerlichen Namen mehr. Darum gebe ich dir den neuen Namen Francoeur. Ich bin überzeugt davon, daß du ihm Ehre machen wirst.« – »Gnädigster Herr, ich gelobe es Ihnen«, antwortete Schuri, tief ergriffen. – »Ich werde mit Ihnen, lieber Herr Francoeur«, sagte Rudolf, »zu dem Bürgermeister von Isle-Adam gehen, der Sie als Mitbürger aufnehmen wird. Er ist ein ehrsamer Herr, ein Menschenfreund, der gern bereit sein wird, an meinem Werke mitzuarbeiten. Ich werde bei ihm für Sie Bürgschaft leisten und, um Sie gut im Orte einzuführen, in Ihrem Namen eine Stiftung von tausend Franks monatlich für die Ortsarmen auf zwei Jahre machen. Allmonatlich werde ich Ihnen diesen Geldbetrag einschicken, und im Verein mit dem Bürgermeister und dem Ortsgeistlichen sollen Sie ihn zum Besten von Isle-Adam verwenden. Es wird also nur von Ihnen abhängen, sich die Achtung dieser beiden angesehensten Männer der Stadt und die Liebe ihrer Einwohner zu erwerben und zu sichern. Doch nun kommen Sie mit mir nach dem Schlachthause. Sie müssen mit Ihrem Gewerbe den Anfang machen, denn Ihr Laden will bedient sein, und Sie sollen mir zeigen, daß Sie Ihrem neuen Stande keine Unehre machen werden.« –

»Mohrenelement, Herr Rudolf«, rief Schuri, als sie zusammen den Stall betreten hatten, zog den Rock vom Leibe und streifte die Hemdsärmel auf. »Da werde ich ja wieder jung! Da sehe ich mich wieder als Gesell in dem Schlachthofe! Juchhe! Sie sollen sehen, wie mir die Arbeit von Händen geht!« Und er packte ein Schlachtmesser und riß einen Hammel aus der Hürde. Rudolf verfolgte sein Verhalten mit ängstlicher Spannung. Schuris Augen funkelten wild; mit einem Ruck hatte er das Tier in die richtige Stellung zwischen seine Beine gebracht, am Kopfe gepackt, ihm den Hals gestreckt und quer durchschnitten. Einen leisen Klageton von sich gebend, richtete das Tier sein brechendes Auge auf seinen Schlächter, während sein Blut weit umher spritzte und des letzteren Gesicht traf. Der Eindruck, den das ihm von der Wange tropfende Blut auf Schuri machte, war furchtbar. Das Messer entfiel seiner Hand. Sein Gesicht gewann einen schrecklichen Eindruck. Die Augen traten aus ihren Höhlen. Das Haar stieg ihm zu Berge . . . und mit einem Male sprang er entsetzt von dem verblutenden Tiere hinweg und schrie mit halberstickter Stimme: »Der Sergeant! der Sergeant!«, wich, wie besessen, bis in den finstersten Winkel des Schlachthauses zurück, stemmte sich mit Brust und Armen wider die Wand, wie wenn er sie in dem Bemühen, einer grausigen Erscheinung zu entfliehen, einrennen möchte, und schrie in einem fort: »Der Sergeant! Der Sergeant!«

Es wurde Rudolf und Murph sehr schwer, ihn zu beruhigen, und erst nach einer langen Krisis fand er seine Ruhe wieder. Rudolf führte ihn aus dem Schlachthause in die Wohnstube zurück . . . »Herr Rudolf«, sagte hier Schuri zu seinem Wohltäter, »soviel Liebe Sie mir auch erweisen wollen, so muß ich doch sagen: Ich will lieber noch tausendmal elender und ärmer sein als ich war, statt ein Gewerbe zu betreiben wie das eines Schlächters. Ach, als ich das brechende Auge des armen Geschöpfes auf mich gerichtet sah, da stieg mein Traumgesicht wieder vor mir auf; ich sah den Sergeanten und den jungen Rekruten vor mir, die meinem Dolche zum Opfer fielen und sich nicht verteidigen konnten. Heute habe ich es gespürt, daß ich den Anblick von Blut und Messer nicht mehr ertragen kann. Jedesmal, wenn ich ein Tier schlachten müßte, käme dies Traumgesicht wieder über mich, und wie lange möchte es dauern, so hätte ich all mein bißchen Verstand eingebüßt! Nein, lieber blind wie Bakel, statt ein solches Gewerbe betreiben!«

Rudolf war tief ergriffen, aber froh des Eindrucks, den der Anblick von Blut auf seinen Schützling gemacht hatte. Einen Augenblick lang hatte der instinktmäßige Blutdurst, das tierische Element über den Menschen in Schuri gesiegt. dann aber hatte die Reue den Sieg über den Instinkt errungen. Das galt Rudolf als eine ideale, hehre Lehre. Er wandte sich an Schuri mit den Worten:

»Hätten Sie mein Anerbieten angenommen, lieber Francoeur, so wären Sie Herr über dies Haus und diesen Hof und dieses einträgliche Geschäft gewesen; ich hätte damit eine Schuld getilgt, die mich mein Leben lang verfolgt hätte, wäre sie auf mir lasten geblieben. Aber ich sehe ein, daß jeder Anblick von Blut Sie an das Verbrechen erinnert, das Ihre Seele bedrückt, denn noch ist die Reue nicht in Ihrem Herzen erstorben, und darum meine ich auch jetzt, ein solches Gewerbe, wie ich es Ihnen als Belohnung bieten zu sollen meinte, wäre Ihnen zur schlimmen Strafe geworden. Darum will ich Ihnen einen anderen Vorschlag machen. Ein Grundherr in Algier hat mir ein großes Stück Land abgetreten, auf welchem eine Meierei mit Viehzucht errichtet werden soll. Der Grund und Boden ist sehr fruchtbar, der Mann aber, der das Unternehmen betreiben will, muß sowohl Soldat als Landwirt sein, denn das Stück Land liegt an der Grenze des von Frankreich besetzten Gebietes. Zurzeit wird es im Auftrag des Besitzers von einem Manne verwaltet, der Ihnen über alles, was Ihnen dortzulande zu wissen not tut, die nötige Aufklärung geben wird. Es ist ein braver, resoluter Mann, den Sie so lange bei sich behalten können, als Ihnen notwendig erscheint. Dort werden Sie, wenn Sie sich erst einmal eingerichtet haben, schnell zu Wohlstand gelangen, außerdem Ihrem Vaterlande durch Ihren Mut und Ihre Stärke von großem Nutzen sein können, denn bei Ihren Kenntnissen als Soldat wird es sich sozusagen von selbst fügen, daß Sie an die Spitze der an der Grenze liegenden Pachthöfe treten und aus ihrer Bewohnerschaft eine Truppe bilden, die Ihr tapferer Sinn bald zu heroischen Taten elektrisieren wird. Wenn Ihnen mein zweites Anerbieten willkommener ist als das erste, so kann schon morgen alles in Ordnung sein. Die Urkunden, die Sie als Besitzer des Stückes Land in Algier legitimieren, brauchen nur unterzeichnet zu werden; die Meierei bringt jetzt dreitausend Franks Reingewinn, den Sie durch Arbeit und Sparsamkeit leicht auf das Doppelte bringen können; also sagen Sie mir, wie Sie über diesen weiteren Vorschlag denken.«

Die Freude Schuris, über dessen Charakter und Neigungen der Leser ja nicht mehr im Zweifel ist, brauche ich nicht zu schildern. Am andern Tage schon war er unterwegs nach Algier.


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