Johann Peter Eckermann
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens
Johann Peter Eckermann

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Donnerstag, den 5. Januar 1832*

Von meinem Freunde Töpffer in Genf waren einige neue Hefte Federzeichnungen und Aquarellbilder eingegangen, größtenteils landschaftliche Ansichten aus der Schweiz und Italien, die er auf seinen Fußreisen nach und nach zusammengebracht. Goethe war von der Schönheit dieser Zeichnungen, besonders der Aquarellbilder, so sehr frappiert, daß er sagte, es sei ihm, als sähe er Werke des berühmten Lory. Ich bemerkte, daß dies noch keineswegs das Beste von Töpffer sei und daß er noch ganz andere Dinge zu senden habe. »Ich weiß nicht, was Ihr wollt!« erwiderte Goethe. »Was sollte es denn noch besser sein! Und was hätte es zu sagen, wenn es auch wirklich noch etwas besser wäre! Sobald ein Künstler zu einer gewissen Höhe von Vortrefflichkeit gelangt ist, wird es ziemlich gleichgültig, ob eins seiner Werke etwas vollkommener geraten ist als ein anderes. Der Kenner sieht in jedem doch immer die Hand des Meisters und den ganzen Umfang seines Talentes und seiner Mittel.«


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