Johann Peter Eckermann
Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens
Johann Peter Eckermann

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Sonnabend, den 21. August 1830*

Ich empfahl Goethen einen hoffnungsvollen jungen Menschen. Er versprach, etwas für ihn zu tun, doch schien er wenig Vertrauen zu haben.

»Wer wie ich«, sagte er, »ein ganzes Leben lang kostbare Zeit und Geld mit der Protektion junger Talente verloren hat, und zwar Talente, die anfänglich die höchsten Hoffnungen erweckten, aus denen aber am Ende gar nichts geworden ist, dem muß wohl der Enthusiasmus und die Lust, in solcher Richtung zu wirken, nach und nach vergehen. Es ist nun an Euch jüngeren Leuten, den Mäzen zu spielen und meine Rolle zu übernehmen.«

Ich verglich bei dieser Äußerung Goethes die täuschenden Versprechungen der Jugend mit Bäumen, die doppelte Blüten, aber keine Früchte tragen.


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