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Josephine. Kammerspiele

Das war einer jener Abende, an denen das Berliner Theater gegen die trüben Diagnosen der letzten Zeit zu protestieren schien. Stirbt es wirklich? Oder liegen nur die Kritiken in Agonie, die sein baldiges Ende prophezeien? Jedenfalls soviel echtes komödiantisches Temperament ward seit langem nicht eingesetzt. Ob wir die Orska nehmen, die bewunderungswürdig gegen ihre alten Unarten kämpft, den erstaunlichen Napoleon Brausewetters, die Soldatentypen Klöpfers und der Wangel, die Zofe der Mosheim oder Episoden, für die Götz, Wiemann und Bonn eintraten, seit langem sah man nicht so überzeugenden schauspielerischen Zusammenklang. Eugen Robert, der Wiedergekehrte, führte die Regie. Alle guten Geister des Humors schwebten über Hermann Bahrs anekdotisch zerflatterndem Libretto.

Montag Morgen, 1. März 1926


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