Richard Wagner
Richard Wagner an Mathilde Wesendonk
Richard Wagner

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3.

Eben las ich den Entwurf der Meistersinger.Vgl. oben S. 293. Vgl. oben S. 293. Ich finde ihn vortrefflich, und hoffe, Sie werden viel daraus benutzen. Unzählige feine Züge sind darin angedeutet, und es kann Ihnen viel Anstrengung dadurch erspart werden. Ich segne die Wiederaufnahme dieser Arbeit, und freue mich darauf wie auf ein Fest. In Venedig hätte ich solche Hoffnung kaum zu schöpfen gewagt.

Eine stille Weihnachtsfreude, die ich mir selbst bescheert hatte, haben Sie mir zu Nichte gemacht. An meinem Geburtstage sollte Sie ein Brief treffen – er liegt in Wien. Ein Kistchen, mit einigen Kleinigkeiten, die wir in unserer Unterhaltung zufällig berührten, sollte Sie am Weihnachtstage überraschen. Die Arbeit hatte ich mit unendlicher Freude ungemein rasch und leicht gemacht, in der geheimen Furcht, sie könnte zu spät fertig werden. Nun erhalte ich sie wohl nächstens von Wien zurück. –

Die Uebersetzung des Cervantes ist ein kostbarer Fund. Das Manuscript ist doch wohl unbezweifelt? Es würde schwer sein, Cervantes täuschend nachzuahmen.

Haben Sie Dank für Ihren lieben Brief,Vgl. Nr. 124. der mir doch wenigstens Ihre Handschrift wieder brachte, wenn ich auch nicht ganz die frühere, erhabene Stimmung des Freundes darin erkannte, und empfangen Sie die innigsten Grüsse und Wünsche

Ihrer
Mathilde Wesendonk.

Decbr. 25. 61.


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