Richard Wagner
Richard Wagner an Mathilde Wesendonk
Richard Wagner

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93.

Paris, 21. Oct. 59.

Ihr Brief, Freundin, ward von mir vorgefunden, als ich gestern, um die erste Nacht darin zu schlafen, in meine neue Wohnung zog. Die schöne, aesthetische Ruhe in Ihren Mittheilungen that mir sehr wohl, wenngleich sie mich fast beschämte.

Lassen Sie mich jetzt einige Zeit schweigen: es ist die einzige Weihe, die ich mir jetzt geben kann; ich weiss, was mein Schweigen werth sein kann. Vertrauen Sie ihm! –

Beim Tristan soll ich Sie nicht haben! Wie wird das möglich sein? – Lassen Sie mich Sie recht wohl und ruhig auf der glücklichen Insel wissen. –

Wenn ich Ihnen wieder schreibe, soll's besser stehen. Im Uebrigen bin ich allein, sehe Niemand, und habe nur mit den Arbeitern – leider!! – zu thun. Ich – richte mich wieder einmal ein! –

Grüssen Sie Wesendonk herzlich. Dank und Treue!

Ihr
R. W.


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