Richard Wagner
Richard Wagner an Mathilde Wesendonk
Richard Wagner

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9.

[September 1856]

Allergetreueste Beschützerin der Künste!

Meine SchwesterKlara Wolfram, geb. Wagner, war im August 1856 auf Besuch in Zürich. muss das Bette hüten: ist Ihnen nicht dieselbe Nothwendigkeit auferlegt, so bitte ich Sie, über das frei gewordene Couvert zu disponiren, wenn nicht es zu ersparen, (was in theuren Zeiten und bei der Seiden-Missernte wohl in Betracht zu ziehen wäre!) Im ersteren Falle aber schlage ich (unmassgeblich) BoohmWilhelm Baumgartner, Leiter eines Gesangvereins und Komponist, gest. 1867. Frau Wesendonk verweist hier auf Gottfried Kellers schönes Gedicht, gesprochen am Schweiz. Musikfeste 1867. vor. –

Ihr

R. W.

Ich habe viel Noth im Hause, weil Sie gestern vom Rienzi despectirlich gesprochen hätten! –Frau Wesendonk hatte mit Wärme und Begeisterung für Rheingold und Walküre gesprochen, entgegen der Zumutung Frau Minna's, welche glaubte, die Rückkehr zur Oper im Stile des Rienzi empfehlen zu müssen! – In diesem Zug tritt der entscheidende Grund der Entfremdung zwischen Wagner und seiner Frau, die seiner künstlerischen Entwicklung nicht zu folgen vermochte, hervor. Vgl. Glasenapp II, 1, 409.


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