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Die Ruhe vor dem Sturm im Osten.

Seit September 1915 bestand nun auf dem östlichen Kriegsschauplatz der Stellungskrieg. Die Russen mußten sich der deutschen Herrschaft fügen, aber ebenso wie die Franzosen redeten sie von der großen »Frühjahrs-Offensive«, die die Deutschen vom »heiligen Boden Rußlands« fortfegen sollte. Feldmarschall Hindenburg war aber gewappnet. Als die Russen in der zweiten Hälfte des Märzmonats ihre mit einem ungeheuerlichen Einsatz von Menschen und Munition versuchten Angriffe begannen, fanden sie die deutschen Linien eisenhart und unerschütterlich.

Aus Czernowitz in der Bukowina wurde berichtet: »Infolge des nunmehr eingetretenen Tauwetters werden die schneebedeckten Höhen um Czernowitz immer sichtbarer. Nach neun Tagen intensivster Ruhe vernahm man heute in Czernowitz wieder Kanonendonner, der auf kleine artilleristische Operationen zurückzuführen ist. In den letzten Tagen wurden in die Stadt mehrere Trupps russischer Ueberläufer und Gefangener eingebracht.«

Auf dem nördlichen Teile der Front erreichten die Artillerie-Kämpfe am 2. März teilweise größere Lebhaftigkeit; kleinere Unternehmungen unserer Vorposten gegen feindliche Sicherungs-Abteilungen hatten Erfolg.

Die infolge des Wetters erzwungene Ruhe an der bessarabischen Front hielt, von kleinen Scharmützeln abgesehen, an. Nach aus Rumänien einlangenden russischen Meldungen zogen die Russen neuerlich in Bessarabien große Truppenmassen zusammen.

In einem kleineren Gefechte wurden am 3. März die Russen aus ihren Stellungen bei Alssewitschi (nordöstlich von Baranowitschi) geworfen.

Die Oesterreicher meldeten am 4. März: »Im Gebiete von Dubno versuchten die Russen gestern früh das linke Ikwa-Ufer zu gewinnen. Sie wurden abgeschlagen. Die in der feindlichen Presse immer wiederkehrende Nachricht von einer großen und glücklich fortschreitenden Offensive am Dnjestr und bei Czernowitz ist selbstverständlich völlig unwahr. Unsere Front hat dort seit einem halben Jahre keinerlei Aenderung erfahren.«

Der österreichische Bericht vom 7. März lautete: »Nordwestlich von Tarnopol vertrieb ein österreichisch-ungarisches Streifkommando die Russen aus einem 1000 Meter langen Graben. Die feindliche Stellung wurde zugeschüttet. Sowohl in dieser Gegend als auch am Dnjestr und an der bessarabischen Grenze war gestern die Geschütztätigkeit beiderseits rege.«

An mehreren Stellen der Front wurden am 8. März russische Teilangriffe abgewiesen. Russische Vorstöße gegen unsere Vorpostenstellungen hatten nirgends Erfolg. Wie nachträglich gemeldet wurde, sind die Bahnanlagen an der Strecke nach Minsk, sowie feindliche Truppen in Mir in der Nacht zum 8. März von einem unserer Luftschiffe angegriffen worden.

Am 17. März wurde gemeldet: »An mehreren Stellen der Strypa-Front erfolgreiche Vorpostenkämpfe; westlich von Tarnopol drangen hierbei unsere Truppen in die russische Vorstellung ein, machten einen Fähnrich und 67 Mann zu Gefangenen und erbeuteten ein Maschinengewehr und vier Minenwerfer.«


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