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Der russische Stellungskrieg im Dezember 1915.

Am ersten Dezembertage erfuhren wir zunächst den Umfang der Beute, die im Monat November in den galizischen und wolhynischen Kämpfen gemacht worden war. Es wurden nach amtlichem Bericht bei den dem österreichisch-ungarischen Oberbefehl unterstehenden verbündeten Streitkräften im Monat November an Gefangenen und Beute 78 Offiziere, 12 000 Mann und 32 Maschinengewehre eingebracht.

Bei der Heeresgruppe des Generals von Linsingen überfielen deutsche Truppen bei Podczerewicze (nördlich der Eisenbahn Kowel–Sarny) am 2. Dezember eine vorgeschobene russische Abteilung und nahmen 66 Mann gefangen.

Am 4. Dezember wurde gemeldet: »Die bereits im deutschen Tagesbericht vom 2. Dezember zum Teil richtiggestellte russische Veröffentlichung vom 29. November entspricht auch in ihren übrigen Angaben nicht der Wahrheit. Bei dem russischen Ueberfall auf Newel (südwestlich von Pinsk), der nur unter einheimischen und mit dem Sumpf- und Waldgelände ganz vertrauten Führern möglich war, fiel der Divisionskommandeur in Feindeshand, andere Offiziere werden nicht vermißt. Daß sich bei Koslince und Czartorysk deutsche oder österreichisch-ungarische Truppen hätten zurückziehen müssen, ist nicht wahr.«

Die Reste einer von den Russen zerstörten Brücke in der Gegend von Dünaburg.

In der Morgendämmerung des 5. Dezember brach ein russischer Angriff südwestlich des Babit-Sees (westlich von Riga) verlustreich vor unseren Linien zusammen. Ein durch russisches Artilleriefeuer von See her getroffenes deutsches Flugzeug wurde bei Markgrafen (an der kurländischen Küste) mit seiner Bemannung geborgen.

Eine neutrale Schweizer Zeitung erhielt folgende Information aus Petersburg: »Die Siegeszuversicht beim Militär und Zivil ist geschwunden. An ihre Stelle trat Niedergeschlagenheit und Fatalismus. Die Enthebung des Großfürsten Nikolaus vom Posten des Generalissimus und die nominelle Uebernahme des Oberbefehls durch den Zaren selbst hat in Offizierskreisen einen ungünstigen Eindruck gemacht. Seit der Uebernahme des Oberbefehls durch den Zaren hat sich die Lage nicht gebessert, sondern durch das unsystematische Herumtasten und die einander widersprechenden, erfolglosen Versuche in rein militärischen und innerpolitischen Angelegenheiten verschlimmert. Dieses Urteil der höheren militärischen Fachkreise sickert allmählich auch in breiteren Volksschichten durch und vermehrt die Niedergeschlagenheit. Das Menschenreservoir Rußlands ist allerdings noch nicht erschöpft, aber mit diesem Material ist eine siegreiche Offensive nicht denkbar.«

Rückzugspanik der Russen. Nach einer Zeichnung von M. Frost.

Ein russischer Angriff brach am 10. Dezember nördlich der Eisenbahn Kowel–Sarny verlustreich vor der österreichisch-ungarischen Linie zusammen. Nördlich von Czartorysk wurden auf das westliche Styr-Ufer vorgegangene Aufklärungs-Abteilungen des Feindes wieder vertrieben.

Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg meldete am 13. Dezember: »An verschiedenen Stellen fanden kleine Gefechte vorgeschobener Postierungen mit feindlichen Aufklärungs-Abteilungen statt. Dabei gelang es den Russen, einen schwachen deutschen Posten aufzuheben.«

Die Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern fügte hinzu: »Ein vergeblicher Angriff gegen unsere Stellung bei Wulka (südlich des Wygonowskoje-Sees) kostete den Russen etwa 100 Mann an blutigen Verlusten und Gefangenen.«

Von der russischen Front wurde seit Tagen nichts Neues gemeldet, doch hatten seit dem Scheitern des russischen Durchbruchsversuchs bei Siemikowce namentlich in Ostgalizien die Artillerie- und Fliegerkämpfe nicht aufgehört. Ebenso fanden täglich und nächtlich kleinere Infanterie-Unternehmungen statt. Oestlich der Strypa waren die russischen Stellungen infolge der Einwirkung der tödlichen Kälte und schwerer Wetterunbilden an den Serethfluß zurückgenommen worden, offenbar weil ihre Einrichtung für den Winter im Feuer der deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen nicht ausreichend möglich war. Schneestürme hatten das Kampfgelände verweht und als dann grimmige Kälte – selbst tagsüber 20 bis 30 Grad – einsetzte, erfroren die Besatzungen der russischen vordersten Linie zu Dutzenden, weil sie in den ungeheizten und nassen Deckungen keinen Schutz fanden. Der befohlene Rückzug der russischen Strypalinie an den Sereth, wo in Anlehnung an die im Serethtal häufigeren Ansiedlungen Winterstellungen vorbereitet worden waren, ermöglichte den den linken Flügel der Armee Pflanzer-Baltin bildenden k. u. k. Truppen, an die sich deutsche Truppen der Armee Bothmer anschlossen, ihre Stellungen vorzulegen und vor der bereits winterlich eingerichteten festen Strypalinie eine neue Stellung zu besetzen und auszubauen. Das in den letzten Tagen infolge warmer Winde eingetretene Tauwetter begünstigte die Arbeiten, ebenso die Entwässerung der von aufgetautem Schnee erfüllten Schützengräben. Die Verluste, die die Russen infolge der abnormen Kälte erlitten, waren sehr groß, denn im Dorfe Dobropole nordöstlich Buczacz waren allein 800 Russen erfroren, und in den von den Russen verlorenen Stellungen fand man noch etwa 300 Russenleichen unbeerdigt. Jetzt war es auch gelungen, einige vorgeschobene Stützpunkte der Russen vor ihren neuen Stellungen zu nehmen. Das klare, sichtige Wetter begünstigte die Tätigkeit der Artillerie und der Flieger, die in der letzten Zeit sichtlich zugenommen hatte.

An der bessarabischen Grenze nahe der rumänischen Grenze unternahmen die Russen in der Nacht zum 13. Dezember einen stärkeren Angriff. Der Kampf dauerte von 11 Uhr nachts bis 3 Uhr morgens. Die russischen Annäherungsversuche wurden durch die österreichische Artillerie und durch Maschinengewehrfeuer abgewiesen. Das Artilleriegefecht war zeitweise sehr heftig.

Eine von den Deutschen und verbündeten Oesterreichern eroberte festungsartige russische Stellung in Wolhynien.

Am 16. Dezember wurde gemeldet: »Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Hindenburg: Russische Abteilungen, die nördlich des Dryswjaty-Sees bis in unsere Stellung vorgedrungen waren, wurden durch Gegenangriffe zurückgeworfen. In der Gegend der Beresina-Mündung brach ein Vorstoß des Feindes im Feuer unserer Infanterie zusammen. – Heeresgruppe des Generals von Linsingen: Bei Berestiany scheiterte ein feindlicher Angriff. Ein russisches Flugzeug mußte östlich von Luck im Bereich der österreichisch-ungarischen Truppen landen.«

Die österreichische Heeresleitung berichtete am gleichen Tage: »Im Gebiete des Kormin-Baches wies die Armee des Erzherzogs Joseph Ferdinand einen russischen Vorstoß ab. Südwestlich von Olyka wurde ein feindlicher Flieger zum Landen gezwungen und gefangen. Eines unserer Flugzeuggeschwader belegte die an der Bahn Miedwieze–Sarny liegende Eisenbahnstation Antonowka und den Bahnhof von Klewan mit Bomben. Die Aktion hatte Erfolg. Bei Klewan entstand ein Brand. Alle Flugzeuge kehrten trotz heftiger Beschießung unversehrt zurück.«

Russische Angriffe zwischen Narosz- und Miadziol-See brachen am 17. Dezember nachts und am frühen Morgen des nächsten Tages unter erheblichen Verlusten für den Feind vor unserer Stellung zusammen. 120 Mann blieben gefangen in unserer Hand. Diese Zahl erhöhte sich im Laufe des Tages auf zwei Offiziere und 235 Mann. An der übrigen Front war die Lage unverändert; es fanden nur kleine Patrouillengefechte statt.

Der österreichische Generalstab gab bekannt: »Die Russen behaupten in ihrem Tagesbericht vom 15. Dezember, ihre Kavallerie wäre bei Usciecsko am Dnjestr auf österreichisch-ungarische Aufklärer in russischen Uniformen gestoßen. An dieser Mitteilung ist kein wahres Wort. Wir verwenden derartige verwerfliche Mittel nicht.«

In der Nacht vom 19. zum 20. Dezember hatte eine vorgeschobene russische Abteilung das nahe vor unserer Front liegende Gehöft Dekschi (dicht südöstlich von Widsy) besetzt; wurde wieder vertrieben. Südlich des Wygonowskoje-Sees und bei Kosciuchnowka (nordwestlich von Czartorysk) würden feindliche Erkundungs-Abteilungen abgewiesen.

Der erste russische Obergeneral Großfürst Nikolajewitsch wurde im Herbst 1915 abgesetzt und als »Vizekönig« nach dem Kaukasus geschickt. Dann setzte der Zar den General Rußki als Oberbefehlshaber ein. Da aber auch dieser »echte Russe« keine Siege erringen konnte, wurde er kurz vor Weihnachten 1915 ebenfalls abgesetzt.

In den Weihnachtstagen war die Kampftätigkeit gering. Mehrere feindliche Patrouillen wurden an verschiedenen Stellen der langen Ostfront vernichtet oder abgewiesen.

Gleich am dritten Weihnachtstage begann aber eine starke russische Offensive an der bessarabischen Front. Die österreichische Heeresleitung berichtete am 28. Dezember: »An der bessarabischen Front und am Dnjestr nordöstlich von Zaleszczyki wurden gestern wiederholte Angriffe starker russischer Kräfte blutig abgewiesen. Besondere Anstrengungen richtete der Feind gegen den Abschnitt zwischen Pruth und Waldzone nördlich Toporoutz. Nach Artillerievorbereitung, die den ganzen Vormittag anhielt und sich stellenweise bis zum Trommelfeuer schwerer Kaliber steigerte, erfolgten in den ersten Nachmittagsstunden fünf Infanterie-Angriffe, die abgewiesen wurden. Ein anschließender Massenangriff, 15 bis 16 dichte Reihen tief, brach im Artilleriefeuer unter schwersten Verlusten zusammen. Das gleiche Schicksal hatten die feindlichen Angriffe nördlich des Dnjestr. Unsere Verluste sind gering. Nachts über herrschte Ruhe.«

Auch an der Küste bei Raggasem (nordöstlich von Tukkum) scheiterte der Vorstoß einer stärkeren russischen Abteilung. Südlich von Pinsk wurde eine russische Feldwache überfallen und aufgehoben.

Das unter deutsche Verwaltung gestellte Litauen war inzwischen in 14 Kreise eingeteilt. Chef der Verwaltung wurde der Fürst Franz Joseph von Ysenburg-Birkheim. Der Amtssitz blieb vorläufig noch in Tilsit. Den Kreisamtmännern als den wichtigsten örtlichen Behörden standen die Gendarmen zur Seite, die auch Gemeindevorsteherdienste leisteten, wo der alte Gemeindevorstand entweder geflüchtet oder aus anderen Gründen außer Dienst getreten war. Die Verordnungen ergingen durch Plakate in deutscher und litauischer Sprache. An Stelle des russischen Kalenders und der russischen Zeit wurde der gregorianische Kalender und die mitteleuropäische Zeit eingeführt. Außer einem Branntweinmonopol und einem Grundstücksrecht wurden Verordnungen erlassen über das Vereins- und Versammlungsrecht, über die Bekämpfung ansteckender Krankheiten, die Einführung einer Hundesteuer, die Ordnung des Grenzverkehrs und dergleichen. Deutsche Ordnung wurde überall bald verspürt.

Eine englische Lüge wies das k. k. Pressequartier zurück mit folgender Auslassung: »Nach Kiewer Meldungen der englischen Presse soll die Räumung von Lemberg mit großer Beschleunigung durchgeführt werden. Diese angebliche Kiewer Meldung ist ein neuerlicher Beweis, mit welcher Kühnheit die Entente-Presse ihren Lesern die willkürlichsten Lügen auftischt. Es muß doch auch im feindlichen Auslande bekannt sein, daß zur Räumung Lembergs nicht der geringste Grund vorliegt. Von unseren amtlichen Berichten ist bekannt, daß unsere Front an der Strypa und in Wolhynien unverändert ist und auf keinem einzigen Punkt als gefährdet erscheint. Selbst die russischen Kriegsberichte wagen es nicht, von einem russischen Vordringen zu fabeln, sondern haben sich höchstens zur unwahren Behauptung verstiegen, daß wir Angriffe unternahmen, die zurückgeschlagen wurden. Auch diese Lüge wurde widerlegt. Es ist auch bekannt, daß eine Räumung von Lemberg so wenig selbst als eine ferne Wahrscheinlichkeit ins Auge gefaßt wurde, daß das Statthaltereigebäude in letzter Zeit neu eingerichtet wurde, da die Russen alles mitschleppten, was irgendwelchen Wert repräsentieren konnte. Auch wurde vor kurzem amtlich mitgeteilt, daß die seinerzeit geflüchtete Einwohnerschaft selbst in die Bezirke weit östlich Lembergs zurückkehren dürfe.«

In den letzten Tagen des zu Ende gehenden Jahres 1915 suchten die Russen wieder mit aller Gewalt gegen die bessarabische und wolhynische Front anzurennen. Es entwickelten sich schwere Kämpfe, in denen die Russen wieder sehr große Verluste erlitten.

Die österreichische Heeresleitung berichtete am 29. Dezember: »An der beßarabischen Grenze wiederholte der Feind gestern seine von starkem Artilleriefeuer eingeleiteten Angriffe in der tags zuvor geübten Art. Seine Angriffskolonnen brachen überall – stellenweise knapp vor unseren Hindernissen – unter unserem Kleingewehr- und Geschützfeuer zusammen. Die russischen Verluste sind groß. Oestlich Burkanow nahmen wir einige Sicherungs-Abteilungen vor stärkeren russischen Kräften näher gegen unsere Hauptstellung zurück. In Wolhynien stellenweise Geschützkampf.«

Der deutsche Bericht vom 30 Dezember lautete: »Südlich von Schlok sowie an mehreren Stellen gegenüber der Heeresgruppe des Generals von Zinsingen wurden Vorstöße russischer Jagdkommandos abgewiesen. Bei der Armee des Generals Grafen von Bothmer wiesen österreichisch-ungarische Truppen den Angriff starker russischer Kräfte gegen den Brückenkopf von Burkanow an der Strypa ab. Neben starken blutigen Verlusten büßte der Feind etwa 900 Gefangene ein.«

Bei den Sturmvorbereitungen wurde von den Russen an der bessarabischen Grenzfront ein so heftiges Trommelfeuer eröffnet, daß innerhalb einer Stunde an einer Stelle 400 Geschosse niederfielen. Die Russen schienen an dieser Front überreichlich Munition gehabt zu haben. Die zum Angriff angesetzten russischen Mannschaften bestanden aus mehreren Reichswehr-Regimentern und Tscherkessen, und russische Knaben und Greise waren am Sturm beteiligt.

Menagetransport im Schlitten bei den österreichischen Truppen an der Front in Rußland.

Am heftigsten waren die russischen Vorstöße am Südabschnitt der Angriffsfront zwischen Pruth und dem Waldgebiet von Toporoutz (nordöstlich Czernowitz unmittelbar an der Grenze). Hier stürmten die Russen in dichten Reihen, 15 bis 16 Glieder tief; wie immer, glaubten die Russen den Mangel an innerer Angriffswucht ihrer Truppen durch verstärkten Druck der Masse zu ersetzen. Neu eingestellte Mannschaft, die aus Mangel an Zeit und vor allem an geschulten Offizieren und Unteroffizieren nur höchst flüchtig ausgebildet worden war, schien wohl noch mehr als die alte Mannschaft einer Massierung zu tiefen Sturmkolonnen bedürftig. Aber diese ungefügige Masse brach im Feuer der kriegserprobten Verteidiger rettungslos zusammen. Trotzdem mußten wir mit einer Wiederholung dieser Angriffe rechnen. Schon längst wurden wir ja von der geschwätzigen Feindespresse auf russische Taten in Bessarabien vorbereitet, und sie lagen ja auch in der Tat in der militärisch-politischen Lage begründet. Nichts hätte dem russischen Liebeswerben um Rumänien mehr zustatten kommen können, als ein militärischer Erfolg unmittelbar an der rumänischen Grenze. Nach dem bisherigen Verlauf der Kämpfe am Pruth und Dnjestr konnten wir auch diesen russischen Bemühungen mit Ruhe und Zuversicht entgegensehen.

Aus Czernowitz kam die Nachricht: »Die verzweifelten Anstrengungen der Russen, die seit Weihnachten hunderte von Geschützen und drei Divisionen Infanterie gegen unsere Front ansetzten, hatten nicht den geringsten Erfolg. Hingegen verlor der Gegner bei 22 Sturmangriffen und mehr als sechzehnstündigem Trommelfeuer über tausend Mann an Toten und Verwundeten, darunter zahlreiche Offiziere; auch ein Oberst, ein Mitglied der höchsten russischen Aristokratie, ist tot oder verwundet. Viermal stürmte sein Regiment, um ihn aus dem Feuerbereich zu bringen. Die russischen Verwundeten schildern den Kampf als furchtbar. Einer nennt ihn ein Gottesgericht. Wenn schon jetzt der Durchbruch nicht gelang, dann müsse man glauben, in den Reihen der Oesterreicher kämpften Teufel. Diese Bukowina werde noch das Grab aller, die sich aus den Karpathen retteten.«

Die Kämpfe in Ostgalizien nahmen nach dem Wiener Bericht vom 30. Dezember noch an Umfang und an Heftigkeit zu. Der Feind richtete gestern seine Angriffe nicht nur gegen die bessarabische Front, sondern auch gegen unsere Stellungen östlich der unteren und mittleren Strypa. Sein Vordringen scheiterte meist schon unter dem Feuer unserer Batterien. Wo dies nicht geschah, brachen die russischen Sturmkolonnen in unserem Infanterie- und Maschinengewehrfeuer zusammen. Im nördlichsten Teil seines gestrigen Angriffsfeldes vor dem Brückenkopf von Burkanow ließ der Gegner 900 Tote und Schwerverwundete zurück. Es ergaben sich hier drei Fähnriche und 870 Mann. Die Gesamtzahl der gestern in Ostgalizien eingebrachten Gefangenen überstieg 1200. An der Ikwa und an der Putilowka kam es stellenweise zu Geschützkämpfen. Am Kormynbach und am Styr wiesen österreichisch-ungarische und deutsche Truppen mehrere russische Vorstöße ab.

Auf Antrag des Armeekommandanten von Linsingen wurde eine Reihe von Offizieren und Soldaten der polnischen Legion von Kaiser Wilhelm mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Der Kommandant der Legion von Durski sprach darüber in einem Tagesbefehl wie folgt: »Diese hohe, sowohl den Offizieren wie den Soldaten für einen kurzen Zeitabschnitt der im Verbande mit der tapferen und siegreichen deutschen Armee durchgeführten Operationen zuerkannte Auszeichnung ist der deutlichste Ausdruck der fachlichen Anerkennung für die Schlagfertigkeit und Tapferkeit und die polnische Unbeugsamkeit, die in den Reihen der jungen polnischen Legionen allseitig vorherrschen. Der traditionelle Name der im Kampfe unerschrockenen Krieger wurde von einer mutigen Generation ererbt, die noch wie zuvor die befreiende und siegreiche Legionsstandarte dahintragen wird über die Heimatsflur zum Stolz und Ruhm fürs Vaterland.«


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