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Die erfolglosen Italiener im Dezember 1915

Die Italiener hatten in ihrer hysterischen Wut darüber, daß sie seit mehr als sechs Monaten keine Fortschritte und keine Eroberungen machen konnten, in den letzten Novembertagen die Stadt Görz in sinnlosester Weise beschossen. Aus dem k. k. Kriegspressequartier wurde am 1. Dezember gemeldet: »Neue Einzelheiten über die Beschießung von Görz durch die Italiener werden bekannt. Schweren Schaden erlitt das seit Jahren als historisches Museum dienende Palais des Grafen Attems, stark zerschossen sind die neue slovenische Schule, der Justizpalast und alle Häuser der Triesterstraße. Das Feuer war ganz systematisch zunächst auf die Zerstörung der wertvollsten inneren Stadtteile angelegt, besondere Zielpunkte bildeten die zum Teil mit wertvollen Bildern und Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert geschmückten Kirchen. In der Kapuzinerkirche las gerade der Kapuzinerpater Sabas eine Messe, der viele Leute beiwohnten, die in der Kirche ein Asyl gegen die italienischen Granaten gesucht hatten, als ein Geschoß das Dach durchschlug und Sprengstücke unter die Betenden fielen. Der Mönch leistete den Verwundeten erste Hilfe, aber mitten in seiner Samaritertätigkeit wurde er selbst durch Splitter einer zweiten in die Kirche gefallenen Granate schwer verletzt. An den letzten beiden Tagen fielen die Geschosse aus den schwersten Kalibern hageldicht. An diesen beiden Tagen verließen die Leute die Keller nicht, doch trieb sie am Sonntag der Hunger endlich auf die Straßen. In den Nächten packten die Leute, die noch in der Stadt geblieben waren, ihre notwendigste Habe zusammen und ergriffen die Flucht. In der Nähe von Görz wurden das Kloster und die Kirchen von Castanievitza, wo der Graf von Chambord begraben liegt und die ein Wallfahrtsort der französischen Royalisten waren, abermals unter schweres Geschützfeuer genommen. Das Dorf Sarkano am Monte Sabotino, wo einst Dante sein Inferno gedichtet haben soll, wurde ebenfalls beschossen und geriet in Brand. Die Einwohner flüchteten. Das alte Schloß des Grafen Coronini in Kramberg ist zerstört, ebenso das Kloster von Monte Santo und die große Kirche von Merna.«

Die Napoleonsbrücke über den Isonzo und Straße auf dem Monte Nero.

Ferner wurde amtlich gemeldet: »An der Isonzofront waren die feindlichen Angriffe am 1. Dezember etwas schwächer als an den voraufgegangenen Tagen. Man würde aber, wie seitens der Armeeleitung betont wird, fehlgehen, wenn man in diesem Umstande das Ende der vierten Isonzoschlacht erblicken wollte. Auch die Angriffe gegen den Tolmeiner Brückenkopf, gegen San Michele und San Martino waren außerordentlich heftig. Der Ausgang dieses Massenangriffes war der gewöhnliche: Alle Angriffe wurden abgewiesen, die Stellungen sind unverändert in unserer Hand. Das italienische Parlament wird in seiner Eröffnungssitzung keine Ovationen wegen Görz veranstalten können.«

Die römischen Blätter teilten mit, daß die italienische Artillerie in die Stadt Görz deshalb »hineinfeuerte«, weil die Oesterreicher auf Plätzen, Gärten, ja Wohnhäusern Batterien in der Meinung aufgestellt hätten, daß die Italiener den zu erlösenden italienischen Städten ja doch kein Leid zufügen würden. Außerdem wollten die Italiener dem »sybaritischen Leben« der österreichisch-ungarischen Soldaten und Offiziere ein Ende machen, die es sich in schönen Bürgerhäusern bequem machten und sich bei Militärmusik in den Cafés gütlich täten. – Trotz dieser Bemäntelungen blieb die Beschießung von Görz ein Roheitsakt sondergleichen.

Die Italiener erneuerten am 2. Dezember ihre Angriffe auf den Brückenkopf von Tolmein und auf die österreichischen Bergstellungen nördlich davon. Vor dem Mrzli Vrh brachen drei, vor dem Bergrücken nördlich von Dolje zwei Vorstöße des Feindes zusammen. Im Tolmeiner Becken zerstörte die italienische Artillerie die Ortschaften hinter der österreichischen Front. Der Brückenkopf stand stellenweise wieder unter Trommelfeuer und wurde von sehr starken Kräften mehrmals vergeblich angegriffen. Bei Oslavija versuchte die feindliche Infanterie unter dem Schutze des Nebels durchzubrechen; Abteilungen des österreichischen Infanterie-Regiments Nr. 57 schlugen hier drei Stürme ab.

Nach den wieder gänzlich mißlungenen feindlichen Angriffen der letzten Tage auf den Tolmeiner Brückenkopf und auf die österreichischen Bergstellungen nördlich davon trat am 3. Dezember dort Ruhe ein. Bei Oslavija wurde nachts abermals ein Vorstoß der Italiener abgewiesen; ebenso scheiterten Angriffe auf den Monte San Michele und den Nordhang dieses Berges. Bei San Martino wurde eine italienische Abteilung aufgerieben, die sich mit Sandsäcken herangearbeitet hatte. Görz stand wieder unter besonders lebhaftem Feuer, das namentlich im Stadtinnern neuen bedeutenden Schaden verursachte.

Die Angriffstätigkeit des Feindes gegen den Görzer Brückenkopf und den Nordteil der Hochfläche von Doberdo hielt auch am nächsten Tage an. Schwächliche Angriffe und Annäherungsversuche bei Oslavija und vor der Podgora wurden abgewiesen. Die Beschießung der Stadt Görz dauerte fort. Gegen den Monte San Michele und bei San Martino griffen stärkere italienische Kräfte an. Die Oesterreicher schlugen auch hier alle Vorstöße zurück.

Die bisher fünfzehn Tage andauernde vierte Isonzoschlacht hatte den Italienern solch schwere Verluste verursacht, daß sie sich gezwungen sahen, bald an der einen, bald an der anderen Stelle in ihrer Angriffstätigkeit nachzulassen. Nachdem am Tolmeiner Brückenkopf etwas Ruhe eingekehrt war, wandten sich die Italiener gegen den Görzer Brückenkopf. Nunmehr erschien auch an diesem Brennpunkt der Isonzokämpfe die Angriffswucht erheblich gemildert. Nur am Plateau von Doberdo hatten die k. u. k. Truppen schwere Stürme abzuweisen, was ihnen restlos gelang. Während der vierten Isonzoschlacht nahmen die österreichisch-ungarischen Truppen bisher 69 Offiziere und 3318 Mann gefangen. Obwohl die k. u. k. Verbände in Verteidigungsstellungen kämpften und nicht darauf ausgingen, Gefangene zu machen, war das Tagesergebnis durchschnittlich 250 Gefangene.

Granatsichere gedeckte Stellung ungarischer Honveds in Galizien.

Am 5. Dezember unterhielten die Italiener tagsüber am Isonzo Geschützfeuer von wechselnder Heftigkeit. Beim Görzer Brückenkopf lenkten sie heftiges Artilleriefeuer schwersten Kalibers in den Raum hinter der österreichischen Front, um dadurch jeden Nachschub von Reserven und Material zu sperren. Auf die Höhe 188 nordwestlich des heißumstrittenen Oslavija richteten sie äußerst starkes Minenwerferfeuer, und südwestlich der Kirche in Oslavija stürmten sie dicht gegliedert nachmittags gegen die Hindernisse der Oesterreicher. Dieser Angriff wurde glatt abgewiesen. Um halb zwölf Uhr nachts wiederholten sie den Angriff gegen die Stellung südwestlich der Kirche und führten einen Handgranatenangriff gegen die Höhe 188, ohne jedoch den geringsten Erfolg erzielen zu können. Das Sperrfeuer hinter der österreichischen Front dauerte die ganze Nacht an, ebenso wie mäßiges Geschützfeuer gegen die übrigen Frontteile des Görzer Brückenkopfes.

Die Geschützkämpfe an der Isonzofront waren am 7. und 8. Dezember heftiger als in den letzten Tagen. Nachmittags schritt der Feind zum Angriff auf den Nordteil der Hochfläche von Doberdo. Gegen den Monte San Michele brach die italienische Infanterie in dichten Massen vor. Am nördlichen Hange des Berges gelang es ihr, in einen Teil der Front der Oesterreicher einzudringen. Die Truppen der letzteren gewannen durch Gegenangriff in erbittertem Handgemenge ihre Gräben wieder vollständig zurück; im übrigen wurde der feindliche Ansturm durch Feuer unter schweren Verlusten der Italiener zurückgeschlagen. Auch im Abschnitte von San Martino scheiterten mehrere Vorstöße des Gegners. Abends wurde Sistiana von mehreren italienischen Torpedofahrzeugen beschossen.

Die nun seit zwanzig Tagen dauernde vierte Isonzoschlacht hatte am 10. Dezember durch heftige italienische Angriffe am Plateau von Doberdo, namentlich gegen die Höhen San Michele und den Raum von San Martino, sowie eine Verstärkung der feindlichen Artilleriewirkung gegen den Görzer Brückenkopf wieder eine Steigerung erfahren, so daß man nicht sagen konnte, ob ihr Höhepunkt schon erreicht oder überschritten war. Immerhin war es ein gutes Zeichen, daß es den k. u. k. Truppen des vor der Idriamündung jenseits des Isonzo gelegenen Tolmeiner Brückenkopfes gelungen war, nordwestlich von Tolmein im Gegenangriff in ein italienisches Grabenstück einzudringen. In Kärnten und Tirol herrschte Ruhe.

Am 13. Dezember wurde gemeldet: »In Tirol beschießt die italienische Artillerie den befestigten Raum von Lardaro sowie unsere Stellungen bei Riva, Rovereto und am Col di Lana. In Judicarien arbeitet sich die feindliche Infanterie näher heran; auf den Berghöhen östlich des Tales griff sie an und wurde abgeschlagen. Am Görzer Brückenkopf fanden Geschütz- und Minenwerferkämpfe statt. Ein feindlicher Angriffsversuch auf die Kuppe nordöstlich Oslavija war bald zum Stehen gebracht.«

Der 17. Dezember brachte folgende amtliche Depesche: »An der küstenländischen Front haben die Italiener ihre großen Angriffe, die nach verhältnismäßig kurzer Pause am 11. November von neuem einsetzten, bis Ende des Monats andauerten und noch in der ersten Dezemberwoche an einzelnen Stellen hartnäckig fortgeführt wurden, bisher nicht wieder aufgenommen. Diese Kämpfe können daher als vierte Isonzoschlacht zusammengefaßt werden. Mehr noch als in den früheren Schlachten galten diesmal die Anstrengungen des Feindes der Eroberung von Görz. Demgemäß waren schließlich gegen den Brückenkopf allein etwa sieben italienische Infanteriedivisionen angesetzt. Die Stürme dieser starken Kräfte scheiterten jedoch ebenso wie alle Massenangriffe in den Nachbarabschnitten an der bewährten Standhaftigkeit unserer Truppen, die den Brückenkopf von Görz, die Hochfläche von Doberdo und überhaupt alle Stellungen fest in den Händen behielten. Durch die Zerstörung der Stadt wurde die Bevölkerung schwer getroffen. Auf die militärische Lage hatte diese Aeußerung ohnmächtiger Feindeswut keinerlei Einfluß. In dem vierten Waffengang im Küstenland verlor das italienische Heer nach sicheren Feststellungen 70 000 Mann an Toten und Verwundeten. Gestern wurde an der Isonzofront ein Angriffsversuch gegen den Nordhang des Monte San Michele, an der Tiroler Front ein Angriff eines Alpini-Bataillons auf den Col di Lana abgewiesen.«

Es gab übrigens auch anständige Italiener. So wurde nachfolgender Brief eines italienischen Grafen bekannt, der längere Zeit in Berlin gelebt hatte. Der Graf schrieb: »Auf Grund meiner von autoritativer Seite stammenden unanfechtbaren Informationen kann ich Ihnen versichern, daß die Sympathien der wahrhaft gebildeten Kreise Italiens nach wie vor für Deutschland sind, abgesehen von der italienischen Hetzpresse, die gegen ihre innere Ueberzeugung gewerbsmäßig die Sache des Krieges betreibt. In ganz Italien ist man von der Ueberlegenheit der Organisationen Deutschlands und insbesondere der des deutschen Heereswesens, das ohne Vergleich in der Welt dasteht, überzeugt. Wenn auch die feindliche Presse die gewaltigen Erfolge auf allen Kampffronten herabzumindern sucht, um das Volk zu täuschen, so ist man doch in allen urteilsfähigen Kreisen von den großen Erfolgen der deutschen Kriegsführung überzeugt und es sind die Sympathien der Bevölkerung für Deutschland unverkennbar. Noch in letzter Stunde vor der Kriegserklärung an Oesterreich war man im Lande der festen Ueberzeugung, daß Italien nicht aus seiner Neutralität heraustreten würde. Niemand hätte geahnt, daß Italien sich gegen seine bisherigen Verbündeten wenden werde. Mit Freuden und Bewunderung blicke ich auf die musterhaft geordneten Verhältnisse in Deutschland, wie sie in einem anderen Lande kaum in Friedenszeiten anzutreffen sind. Alle Aushungerungspläne sind eitel Dunst und darauf berechnet, die Bevölkerung feindlicher Länder über die wahre Sachlage zu täuschen. Die menschenfreundliche Behandlung feindlicher Ausländer im deutschen Reich kann ich nicht genug loben und nach dem Frieden wird mau auch überall im gegnerischen Lager den Gerechtigkeitssinn der Deutschen preisen. Keine Macht der Welt wird imstande sein, Deutschland und seine Verbündeten niederzuringen und ihm die Palme des Sieges in dem furchtbaren Völkerringen zu entreißen.«

Bei anderen Italienern mußte man aber am Verstande zweifeln. So hielt der italienische Minister für »die zu erobernden Gebiete«, Barzilai, eine Grabrede auf einen gefallenen Professor, in der er erklärte, die Italiener aller Klassen hätten eingesehen, daß die früheren Bundesgenossen Italiens dadurch, daß sie den Krieg ohne Vorwissen Italiens vorbereiteten, anerkannt hätten, daß es den Italienern moralisch unmöglich sein würde, an ihrer Seite zu kämpfen. Der Redner bezog sich auf eine Schrift des Toten, in welcher ausgeführt wird, daß die Italiener die Deutschen, obgleich sie viel von ihnen gelernt hätten, bekämpfen müßten, weil die Deutschen anstatt der Gerechtigkeit die Gewalt anbeteten, weil ihr Gott nicht der Vater des Erlösers, sondern der alte Heidengott Thor in christlicher Verkleidung sei, und weil ihr toller Traum einer Weltherrschaft die anderen Völker zu gemeinsamer Verteidigung zwinge.

In der Weihnachtswoche war ziemliche Ruhe an der italienischen Front. Erst am 27. Dezember wurde gemeldet: »Die Tätigkeit der italienischen Artillerie gegen die Tiroler Südfront war gestern wieder lebhafter. Bei einem Gefechte, das auf den östlichen Begleithöhen des Etschtales südlich Novereto stattfand, verlor der Gegner 200 Mann an Toten und Verwundeten. An der Isonzofront vereinzeltes Geschützfeuer.«

Ueber die Beschießung von Görz erfuhren wir noch: »Das Reservespital, das sich bis zur Beschießung am 25. und 26. November im Zentrum der Stadt Görz befand, wurde damals auf einen Hügel ostwärts der Stadt verlegt und durch Genfer Flaggen von riesiger Größe kenntlich gemacht. Am 13. Dezember begannen feindliche Artilleriegeschosse in der Umgebung des Spitals einzuschlagen. Die Einschläge näherten sich dem Spital immer mehr, bis mit 11 Uhr 30 Min. vormittags die erste Granate in den Operationssaal eindrang, einen Sanitätsoffizier sowie einen Sanitätssoldaten tötete und zwei Soldaten schwer verletzte. Der Saal wurde vollständig zertrümmert. Kurz darauf erhielt der Turm des Gebäudes mit dem Wasserreservoir drei Treffer. Die Küche, der Offiziersraum und ein Krankensaal erhielten ebenfalls je einen Treffer. Der Leiter des Spitals ordnete den Abtransport der Verwundeten an. Aber auch der Transport wurde von den Italienern unter Feuer genommen. Es ist nur einem glücklichen Zufall zu verdanken, daß dieser die meuchlerischste und niedrigste Brutalität übertreffende Ueberfall keine größeren Opfer forderte. Das ganze Personal hat einstimmig protokollarisch ausgesagt, daß die Beschießung der Anstalt keinem Zufall zuzuschreiben ist, sondern mit Absicht und planmäßig durchgeführt wurde. Schließlich sei festgestellt, daß sich in der Nähe des Spitals weder Batterien noch militärische Magazine oder Truppenunterkünfte befanden, durch die die Beschießung allenfalls zu rechtfertigen wäre.

Deutsche Stellung im Westen an einem festungsähnlich ausgebauten Steinbruch In der Schlucht eine vorgeschobene Feldwache.

Auch hielt die lebhaftere Tätigkeit der Italiener an der Süd- und Südostfront Tirols an. Im Sugana-Abschnitt wurde ein feindlicher Angriff auf den Monte Carbonile (südöstlich Barco) abgewiesen. Ebenso scheiterten nächtliche Unternehmungen des Gegners im Col-di-Lana-Gebiete. An der küstenländischen Front fanden an mehreren Stellen Geschütz-, Handgranaten- und Minenwerferkämpfe statt.

Winterfrische »Seesperre«.

Daß unseren an der Alpenfront schwer kämpfenden Soldaten der Sinn für Humor nicht ausgegangen war, bewies folgende Einladung, die die Tiroler Landesverteidiger von ihren Höhenstellungen versandten:

»Die Direktion der alpinen Gesellschaft »Die Hundertfüßler« erlaubt sich, die Herren der ... Division zur Besichtigung der neu ausgebauten Winterfrische »Seesperre« geziemend einzuladen.

Großartiges Panorama, ozonreiche, mit Ekrasitdämpfen geschwängerte Höhenluft, sehr zu empfehlen für Bleichsüchtige und Nervenschwache. Seebäder bis zu -6 Grad C. Reizende Spaziergänge in die Minenlager und Schlingfelder, herrliche Umgebung und Ausschuß am Monte M. Im Zentrum, wildromantisch gelegen, das bekannte und bestrenommierte St. Einbrecher-Schutzhaus. Dieses ist mit allem Komfort der Neuzeit ausgestattet: Betten mit Latschen-Sprungfeder-Matratzen, Sandsack-Heilpolstern. Bei länger andauerndem Regen Duschen und Schlammbäder ins Haus. In allen Zimmern Kaltwasserheizung, Freiluft-W.-C. mit natürlicher Wasserspülung, Hand- und Nagelpflege mit besten Drahtscheren, schmerzliche Hühneraugen-Operationen mit Steinmeißeln und Sprengkapseln.

Gymnastischer Uebungsplatz: Für Leichtathleten Holzhauen, Handgranatenwerfen, Rasenziegelstechen, Tauziehen am Stacheldraht, Bockspringen über spanische Reiter, Flammen-, Minen- und Scheinwerfer, Wettspringen über Granatlöcher, Dauerlauf über die Schrapnellwiese. Für Schwerathleten liegen nichtkrepierte 16- und 21-Zentimeter-Bomben der Italiani auf. Schießbuden mit rücklaufenden und fallenden Figuren. In besonders schönen Nächten Gesellschaftsausflüge zum in idyllischer Ruhe gelegenen Aussichtspunkt »Zur Feldwache«.

Bei Eintritt der Dunkelheit festliche Beleuchtung sämtlicher Anlagen mit Luftraketen und Scheinwerfern. Zahlreiche sonstige pyrotechnische Knalleffekte. Für passionierte Jäger: Jagd auf Mäuse, Kreuzottern, Läuse und Katzelmacher. Unbegrenzter Abschuß, ohne Schonzeit. Für Mineralogen und Botaniker sehr interessantes, lehrreiches Gebiet. Sie finden reiche Ausbeute in Eisen, Kupfer, Messing, Stahl und Blei. Vorzügliche kalte Küche. Gulasch- und Hascheekonserven zu jeder Tageszeit. Bei regerem Fremdenverkehr sofortige Kanonade. Nach vollzogener Kur steht den Gästen im Lepenjetal ein Entlausungsapparat kostenlos zur Verfügung.

Zur gefälligen Beachtung! Die Gäste werden gebeten, das Waschbecken nur in der Zeit von 2 bis 5 Uhr nachmittags zu benutzen, da dasselbe sonst als Koch- und Trinkwasserbehälter benutzt wird.

Die Direktion der alpinen G. m. b. H.«


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