Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Englands Niederlage im Orient.

Durch die Flucht der Engländer von der Halbinsel Gallipoli war die Bedrohung der türkischen Hauptstadt Konstantinopel aufgehoben worden. Die Stadt am Goldenen Horn, die Rußland und England mit aller Gewalt erobern wollten, blieb der Mittelpunkt der neu erwachten osmanischen Herrschaft. Die Engländer hatten früher der Türkei den Namen eines »kranken Mannes« gegeben, aber der kranke Mann war erwacht und zeigte neue Lebenskraft. Die türkischen Heere konnten jetzt ihre Tätigkeit weiter in den Orient verlegen. Die wuchtigsten Schläge erhielten die Engländer zunächst in Mesopotamien.

Den Engländern schien sogar schon teilweise der ganze Orientfeldzug gegen die Türken ein verfehltes Unternehmen. Eines ihrer wichtigsten Wochenblätter schrieb: »Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten der Versorgung und des Nachschubs weit entfernter Expeditionsheere warnen wir dringend vor einem Orientfeldzug. Es ist nur natürlich, daß Tribünenpolitiker, die hoffnungslos wenig von militärischer Geschichte gelesen haben und völlig unwissend in den Grundwahrheiten der Kriegführung sind, sich einbilden, daß Expeditionsheere so schnell abgesandt werden können, wie ihre Reden sich halten lassen. Sie haben endlose Divisionen Reden nach Gallipoli »geworfen«, sie würden weitere Divisionen in den Balkan »werfen«, sie würden Armeekorps nach Bagdad oder Timbuktu »schleudern«. Wenn der berufsmäßige Pazifist auf den Kriegspfad geht, so wird er zum »rasenden Hammel.« Sein Eifer kennt keine Grenzen. Wären die großen Anstrengungen, die man an den Dardanellen gemacht hat, klug in nützliche Wege geleitet worden, so hätte sich der ganze Verlauf des Krieges anders gestaltet. Aber selbst das Genie Kitcheners sei nicht imstande, Expeditionsheere aus halb oder gar nicht ausgebildeten Truppen unter unerfahrenen Stäben zu improvisieren, wenn sie noch dazu in unbekannte Länder geschickt würden. Erst müsse man die Deutschen in Flandern schlagen. Es sei falsch, zu meinen, daß nachher alles der überlegenen Seemacht in den Schoß fallen wird. Es ist natürlich, daß die »ägyptische Schule« und die »indische Schule« unserer Militärs andere Vorstellungen haben. Wir können es uns nicht leisten, unsere Strategie vom Nil aus diktieren zu lassen. Nur an der Themse kann die Lage mit richtigem Augenmaß gesehen werden.«

Eine holländische Zeitung sagte: »Der Umstand, daß die Räumung der Dardanellen angeblich ohne Verluste ausgeführt wurde, könne die Bedeutung der Tatsache nicht verkleinern, daß Engländer und Franzosen Konstantinopel einnehmen wollten, aber nach einem längeren Aufenthalt von einem Orte, an dem sie nach Churchills berühmtem Ausspruch nur »einige Meilen vom Siege«, aber, wie der Erfolg gezeigt hat, auch nur 100 Meter von der Niederlage entfernt waren, zum Abzug blasen mußten. Mittlerweile bahnten statt Engländer und Franzosen sich die Zentralmächte einen Weg durch den Balkan. Das Scheitern des Dardanellen-Feldzuges werde nicht verfehlen, in der ganzen mohammedanischen Welt einen gewaltigen Eindruck hervorzurufen. Die Räumung Gallipolis sei das Eingeständnis, daß das Unternehmen endgültig mißglückte, daß alle Anstrengungen vergeblich waren, daß die Ströme Blut umsonst vergossen wurden und daß weitere Anstrengungen nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hätten.«

Am 10. Januar berichtete das türkische Hauptquartier: »Nur Trümmer, Beute und eine Anzahl von Leichnamen, aber keinen einzigen Soldaten gibt es mehr in Sedd-ul-Bahr. Während unserer Verfolgung wurden die Reste des Feindes, die sich weigerten, sich zu ergeben und in der Richtung auf die Landungsstellen flohen, vernichtet. Auf dem linken Flügel fanden wir in dem Abschnitt Kerevizdere eine große Menge selbsttätiger feindlicher Minen, von denen unsere Genietruppen allein in einem kleinen Raume 90 zerstörten. An der Irakfront in Mesopotamien versuchte der in Kut-el-Amara eingeschlossene Feind in der Nacht zum 7. Januar an mehreren Punkten Ausfälle, nachdem er ein heftiges Feuer eröffnet hatte. Er wurde mit Verlusten in seine Stellungen zurückgeworfen. An der kaukasischen Front ist nichts von Bedeutung vorgefallen. Am 8. Januar fand im Schwarzen Meere zwischen dem türkischen Panzer »Jawus Selim« und dem russischen Panzerschiff »Kaiserin Maria« ein halbstündiger heftiger Artilleriekampf auf weite Entfernung statt. »Jawus« erlitt keinen Schaden, während Treffer auf der »Kaiserin Maria« festgestellt wurden.«

Die englischen Truppen waren von Gallipoli nach Port Said und Alexandrien transportiert worden, wo sie neue Ausrüstungen erhielten und anderen Truppenverbänden angegliedert wurden. Die französischen Truppen, deren Zahl nur gering war, wurden auf einer Insel vor Saloniki gelandet, von wo aus sie nach Frankreich zurückgebracht werden sollten.

Ihre Niederlage in Mesopotamien gaben die Engländer jetzt selbst zu, indem ihre Kriegsnachricht lautete: »Der Vormarsch, den General Aylmer aufwärts des Tigris unternahm, um sich mit dem General Townshend bei Kut-el-Amara zu vereinigen, stießen auf sehr heftigen Widerstand. Am 7. und 8. Januar fanden sehr schwere Gefechte bei Scheikasaad statt. Die Vorhut des Generals Aylmer unter General Younghusband verließ am 4. Januar Ali el Gharbi (70 Kilometer östlich Kut-el-Amara am Tigris gelegen) und rückte auf beiden Ufern des Tigris vor. Die Reiterei gewann Fühlung mit vorgeschobenen türkischen Truppen auf dem rechten Ufer. Die Türken befanden sich in beträchtlicher Stärke auf beiden Flußufern bei Scheikasaad. Unsere Infanterie griff am 6. Januar an und verschanzte sich auf dem rechten Ufer vor der Front des Feindes. Unsere Reiterei kam am folgenden Morgen zwischen die Verschanzungen in der äußersten rechten Flanke des Feindes, wobei sie über 550 Araber und Türken, darunter 16 Offiziere, gefangen nahm und zwei Gebirgsgeschütze erbeutete. Unsere Infanterie hatte schwere Verluste. Der Rest der Streitmacht des Generals Aylmer rückte am 6. Januar von Ali el Gharbi vor und am 7. Januar fand gleichzeitig mit dem erwähnten Angriff ein Gefecht am linken Ufer statt. Um 2 Uhr kamen unsere Truppen unter heftiges Gewehr- und Maschinengewehrfeuer aus den türkischen Verschanzungen auf 1200 Yards Entfernung. Am späten Nachmittag versuchte die feindliche Reiterei eine Umgehungsbewegung, aber unsere Artillerie warf sie zurück. Ihre Infanterie war zu stark, als daß sie geworfen werden konnte. Unsere Infanterie verschanzte sich nachts in den Stellungen, die sie in Entfernungen von 200 bis 700 Yards eingenommen hatte.«

Wie die türkische Presse erfuhr, waren türkische Truppen in Kermanschah (Persien) eingezogen. Sie wurden von der Bevölkerung der Stadt mit Kundgebungen empfangen. Die Stadt war beflaggt; aus der Umgegend strömten die Stämme herbei, um die Türken willkommen zu heißen. Kermanschah liegt etwa 400 Kilometer südwestlich von Teheran und ist von Bagdad ungefähr 200 Kilometer entfernt.

In der telegraphischen Antwort auf die Glückwunschdepesche des Deutschen Kaisers zu dem Siege auf Gallipoli brachte der Sultan seinen Dank sowie seine lebhafte Befriedigung darüber zum Ausdruck, einen Ehrensäbel zu empfangen. Dieser werde ein glänzendes Symbol der Waffenbrüderschaft sein, die stets die beiden tapferen verbündeten Armeen einigen werde. Der Sultan bat Gott, den Verbündeten auch weiterhin großartige Erfolge und in naher Zukunft auf allen Schlachtfeldern den endgültigen Sieg zu gewähren.

Am 12. Januar gab das Hauptquartier bekannt: »An der Irakfront keine Aenderung. An der Kaukasusfront griff der Feind am 10. Januar zweimal kräftig unsere Stellungen bei Narman an, wurde aber zurückgeschlagen und ließ hundert Tote auf dem Schlachtfeld. Am 10. Januar beschossen mehrere feindliche Kreuzer und Torpedoboote zeitweilig Sedd-ul-Bahr, die Umgegend von Tekke Burun und die anatolischen Batterien, ohne Schaden anzurichten. Ein Kreuzer, der aus der Richtung von Kavalla kam, wollte gegen unseren Abschnitt nördlich von der Bucht von Saros das Feuer eröffnen, wurde aber durch das Gegenfeuer unserer in der Umgebung aufgestellten Batterien verjagt. Unsere von den Leutnants Bödicke und Chonos gelenkten Flugzeuge schossen am 4. Januar den vierten feindlichen Flieger herunter. Er stürzte auf offener See bei Sedd-ul-Bahr ab. Die Schlacht am 8. Januar und in der Nacht vom 8. zum 9. Januar, die mit der Niederlage des Feindes bei Sedd-ul-Bahr endete, spielte sich folgendermaßen ab: Die verminderte Tätigkeit der feindlichen Landartillerie, an deren Stelle die Schiffsartillerie getreten war, die Anwesenheit zahlreicher Transportschiffe bei der Landungsstelle, sowie der Umstand, daß der Feind neuerlich Hospitalschiffe zur Wegschaffung von Truppen während des Tages mißbrauchte, ließ uns auf eine bevorstehende Flucht des von unserem heftigen Artilleriefeuer beunruhigten Feindes schließen. Es wurden alle Maßregeln getroffen, um die Flucht diesmal für den Feind verlustreicher zu gestalten. Diese Maßregeln wurden auch mit vollem Erfolge durchgeführt. Seit dem 4. Januar hatten die Vorbereitungen zum Angriff begonnen. Die für den Angriff gewählten Abschnitte wurden von unserer Artillerie und von Bombenwerfern heftig beschossen. Am 8. Januar verstärkten wir unser Feuer, ließen Minen springen und schickten schließlich an der ganzen Front starke Aufklärungs-Abteilungen vor. Im Hinblick auf dieses Vorspiel zu unserem Angriff versammelte der Feind in der Gegend seines linken Flügels zahlreiche Kriegsschiffe, die unsere Abteilungen und vorgeschobenen Stellungen heftig beschossen. Unsere Abteilungen kamen stellenweise an die feindlichen Schützengräben heran, wurden dort vom Feinde mit Infanterie- und Handgranatenfeuer empfangen, hielten aber diese Stellungen bis zum Mittag. In der Nacht vom 8. zum 9. Januar warfen wir neuerdings unsere Erkundungs-Abteilungen gegen die feindlichen Schützengräben vor. Um 3 Uhr morgens war der Beginn der feindlichen Rückzugsbewegung im Zentrum fühlbar geworden. Wir ließen deshalb unsere ganze Front vorgehen. Ein Teil der zurückgehenden feindlichen Truppen floh unter dem Schutze der heftig feuernden feindlichen Schiffe zu den Landungsstellen, ein anderer Teil ließ zahlreiche selbsttätige Minen springen und versuchte so, unseren Vormarsch Schritt für Schritt aufzuhalten. In diesem Augenblick eröffneten unsere weittragenden Geschütze ein heftiges Feuer gegen die Landungsstege, während die Landbatterien die Nachhuten des Feindes stark beschossen und ihm zahlreiche Verluste beibrachten. Unsere Gebirgsgeschütze gingen mit der Infanterie vor und beunruhigten den Feind aus der Nähe. Unsere Truppen trotzten tapfer dem Feuer der feindlichen Schiffe und der selbsttätigen Minen. Mit freudigem Mute, die Hölle voll Gefahren ringsum nicht achtend, machten sie die feindlichen Soldaten nieder, die dem wirksamen Feuer unserer Artillerie nicht mehr entfliehen konnten und verzweifelten Widerstand leisteten. Bei Tagesanbruch fanden sich unsere Truppen auf dem Schlachtfelde unter zahlreichen feindlichen Leichen. Wir haben schon kürzlich festgestellt, daß unsere Artillerie sehr wirksame Treffer erzielt hat, und daß der Feind, den wir auf der ganzen Front mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln bedrängten, bei den Angriffen unserer starken Abteilungen nicht mehr in der Lage war, selbst unter dem Schutze seiner vielen Schiffsgeschütze, den Widerstand in diesem Abschnitte zu brechen. So endete der letzte Akt der Kämpfe, die sich seit acht Monaten auf der Halbinsel abgespielt hatten, mit der Niederlage und dem Rückzuge des Feindes. Die Zählung der großen Beute ist noch nicht beendet. Sie besteht in Kanonen, Waffen, Munition, Pferden, Mauleseln, Wagen und einer großen Zahl anderer Gegenstände.«

Ausschiffung englischer Truppen von einem Truppentransportschiff im Hafen von Saloniki.

Der Berichterstatter der »Agentur Milli« an der Dardanellenfront, der einen Teil des von den Engländern geräumten Abschnittes Sedd-ul-Bahr besichtigt hatte, beschrieb die dort gefundene Beute. Ueberall fanden sich Landtorpedos, nicht explodierte Bomben, Munitionswagen. Er zählte Ambulanzen mit 2000 Betten und tausende von leinenen Decken, Sättel und Pferdegeschirre, zerlegbare, mit herrlichen Daunenbetten ausgestattete Baracken für Offiziere, zehn Ambulanzen, eingerichtete Kriegsautomobile, endlich ganze Berge von Kisten mit Konserven, mit Marmelade, Biskuits und Schweizerkäse, genug, um den Bedarf mehrerer großer Spezereiwarenhandlungen für ein Jahr zu decken. Das Gelände erweckte viel mehr den Eindruck eines Handelshafens, als den eines Schlachtfeldes. In der Stadt Sedd-ul-Bahr befanden sich große Magazine von Reis.

In dem Glückwunschtelegramm, das Kaiser Wilhelm anläßlich des Sieges an den Dardanellen an den Sultan gerichtet hatte, sagte der Kaiser, er habe mit großer Befriedigung erfahren, daß die feindliche Armee gezwungen wurde, Gallipoli vollständig zu räumen. Er beglückwünsche den Sultan zu dem Siege, der den heftigen Angriffen der schamlosen Feinde ein Ende setze. Der Kaiser kündigte als Zeichen seiner Bewunderung die Uebersendung eines Säbels an den Sultan an, um die Erinnerung an die großen Siege zu verewigen, eines Säbels, der während des zur Verteidigung des Rechtes unternommenen Krieges gegen die Häupter des Feindes gezückt sein soll. Der Kaiser drückte schließlich die Ueberzeugung aus, daß der göttliche Beistand den endgültigen Sieg sichern werde. Kaiser Wilhelm richtete auch an Enver Pascha ein Telegramm, in dem er sagte, daß die osmanische Armee eine Waffentat vollbracht habe, die stets in der Erinnerung des Volkes bleiben werde. Er beglückwünschte Enver Pascha und die osmanische Armee herzlich zu dem Erfolge, der um die siegreiche osmanische Fahne neue Lorbeeren winde. Er verlieh dem Minister den Orden Pour le mérite. Enver Pascha brachte in einem Tagesbefehl an die Armee die Glückwünsche Kaiser Wilhelms mit dem Bemerken zur Kenntnis, daß er dem Kaiser gedankt und versichert habe, daß die osmanische Armee auch weiterhin ihre Pflichten erfüllen werde.

Am 7. Januar hatte eine Fliegerabteilung, bestehend aus zwölf deutschen Flugmaschinen, erfolgreich das englische Lager bei Kilindir (Bei Saloniki) angegriffen. Die Flieger schlugen hierauf die Richtung Sarigoel–Saloniki ein. Auf dem ganzen Wege wurden Bomben abgeworfen. Die Zahl der Opfer war unbekannt. An vielen Stellen entstanden Feuersbrünste. Viele französische Flieger waren zur Vertreibung der kühnen deutschen Flieger aufgestiegen; zwei französische Maschinen wurden im Luftkampf herab geschossen. Die deutschen Flieger kehrten sämtlich unversehrt zurück und erstatteten wichtige Meldungen.

Nach Privatmeldungen aus Saloniki explodierten bei dem Fliegerangriff auf das Lager der Verbündeten am 7. Januar mehrere Munitionstransporte, wodurch zahlreiche Wagen, Pferde und Material vernichtet wurden. Durch eine Bombe geriet ein Zeltlager in Brand, dem alle darin befindlichen Vorräte zum Opfer fielen. Ueber hundert Mann wurden getötet, darunter zwei Offiziere und ein Arzt. Unter den indischen Truppen brach eine Panik aus, da vor Fliegerüberfällen eine große Furcht unter den Indern herrscht. Die Verluste auf französischer Seite scheinen aber nicht geringer gewesen zu sein, da bei diesen Truppen-Abteilungen Brände stundenlang wüteten.

Der Deutsche Kaiser, hatte an Marschall Liman von Sanders folgende Depesche gerichtet: »Mit der endgültigen Vertreibung der Feinde von der Halbinsel Gallipoli hat ein Kriegsabschnitt sein Ende gefunden, in dem Sie an der Spitze der anderen nach der Türkei entsandten deutschen Offiziere und der Ihnen von Seiner Majestät dem Sultan anvertrauten tapferen osmanischen Armee unvergänglichen Lorbeer errungen haben. Ich und das Vaterland danken es Ihnen, daß Sie mit eiserner, nie ermüdender Tatkraft die Wacht an den Meerengen hielten und alle Anschläge der Gegner zunichte machten. Als Zeichen meiner Anerkennung verleihe ich Ihnen das Eichenlaub zum Orden Pour le mérite. Wilhelm I. R.«

Am 10. Januar kamen zwei Kompagnien Franzosen bei der Brücke von Demirhissar an und erklärten dem griechischen Oberst, dem die Brückenwache unterstellt war, daß sie die Absicht hätten, die Brücke zu sprengen. Der griechische Divisionskommandeur von Seres erließ an die griechischen Truppen sofort den Befehl, sich der Zerstörung zu widersetzen. Hierauf kamen weitere englisch-französische Truppen an, deren Befehlshaber erneut die Absicht kund gaben, ungeachtet jeden Widerstandes die Brücke zu zerstören. Die Ententetruppen nahmen Aufstellung, nachdem zu ihrer Unterstützung noch Kanonen und Mitrailleusen eingetroffen waren. Ehe die Griechen Verstärkungen heranziehen konnten, wurde die Brücke gesprengt. Das Divisionskommando in Seres versuchte dann, wenigstens die zweite über die Struma führende Holzbrücke zu retten, doch wurde auch diese um 4 Uhr von den Ententetruppen angezündet. So waren nun alle Brücken über die Struma zwischen Demirhissar und Doiran zerstört. Auch die telegraphische Verbindung zwischen Saloniki und Ostmazedonien wurde gewaltsam unterbrochen. Ihre Wiederherstellung durch die Griechen wurde durch die Ententetruppen verhindert. Mehrere Athener Zeitungen brachten die Zerstörung der Brücken und des Telegraphen in Verbindung mit den englisch-französischen Truppenlandungen in Castellorizo, Korfu, Mytilene und Orfano. Die Athener Presse erhob einmütig lebhaften Protest gegen diesen neuesten Gewaltakt der Entente.

Das türkische Hauptquartier gab am 13. Januar bekannt: »An der Kaukasusfront griff der Feind südlich des Arasflusses zwischen Tahir und Wali-Baba und nördlich des Aras zwischen Kentek und dem Harman-Engpaß in der Nacht vom 11. zum 12. Januar mit einer bedeutenden Streitmacht heftig unsere vorgeschobenen Stellungen im Zentrum an, erlitt aber infolge unseres Gegenangriffs einen vollständigen Mißerfolg. Der Feind ließ zahlreiche Tote und Gefangene, eine Menge Waffen und Maschinengewehre zurück und wurde in seine alten Stellungen zurückgeworfen. Westlich von Olty, in der Zone Arak-Gendiyi, wurden zwei Angriffe des Feindes in derselben Nacht leicht zurückgewiesen. Dardanellenfront: Am 12. Januar eröffneten ein Kreuzer, neun Torpedoboote und ein Monitor vor den Meerengen ein zeitweilig aussetzendes Feuer gegen Teke Burun und Sedd-ul-Bahr. Ein Monitor feuerte ebenfalls erfolglos in der Richtung auf Belid-Bahr, als einer unserer Flieger Bomben auf ihn warf und ihn nötigte, sich in Flammen gehüllt zurückzuziehen. Am Nachmittag des 12. Januar griff das von Bödicke geführte Flugzeug das fünfte feindliche Flugzeug vom Farman-Typ an und brachte es in der Umgebung von Sedd-ul-Bahr zum Absturz. Wir fanden den Führer tot, den Beobachter verwundet. Das Flugzeug wird nach kleinen Verbesserungen von uns benutzt werden können. Ein anderer Flieger von uns griff einen englischen Flieger an, der Saros überflog, verfolgte ihn und nötigte ihn, auf Imbros niederzugehen. Die Engländer veröffentlichen noch immer amtliche Berichte, in denen sie glauben machen wollen, daß der Rückzug bei Anaforta und Ari-Burun freiwillig und in voller Ruhe erfolgte. Unsere bisher festgestellte Beute, die die wirklich vorhandene noch nicht vollständig angibt, beweist klar, daß der Rückzug außerordentlich überstürzt war. Die bisher festgestellte Beute umfaßt zehn Kanonen, 2000 Gewehre und Bajonette, 8750 Granaten, 4500 Munitionskisten, 13 Bombenwerfer, 45 000 Bomben, 160 Munitionswagen, 61 leichte Wagen mit Zubehör, 67 Leichter und Pontons, 2850 Zelte, 1850 Tragbahren, eine Menge Benzin und Petroleum, Decken und Kleidungsstücke, 21 000 Konservenbüchsen, 5000 Sack Getreide, 12 500 Schippen und Hacken. Unter dieser Zahl sind Wasserbehälter und Sterilisiermaschinen nicht enthalten.«

Im französischen Schützengraben. (Nach einer englischen Darstellung.)

Eine schöne Siegesnachricht aus dem Kaukasus wurde am 15. Januar in Konstantinopel bekannt gegeben: »In der Nacht zum 10. Januar begann der Feind zunächst mit geringen Kräften Angriffe und Ueberfälle gegen die linke Flanke unseres Zentrums. Diese Versuche wurden abgeschlagen. Der Feind ging vom 11. und 12. Januar ab mit neuen Verstärkungen zu einer allgemeinen Offensive auf einer Front von 150 Kilometern zwischen dem Karadaghberg südlich vom Arasfluß und Ichhan südlich von Milo vor. Die Kämpfe, die sich dort seit nahezu fünf Tagen in heftiger Weise entwickeln, nehmen einen für uns günstigen Verlauf dank der unvergleichlichen Tapferkeit unserer Soldaten, die in fast allen Abschnitten zum Gegenangriff übergehen. Nach dem zuletzt eingetroffenen Berichte läßt sich der Verlauf der in jedem Abschnitt gelieferten Kämpfe wie folgt zusammenfassen: Erstens: Die am 9., 10. und 11. Januar wiederholt von den Russen mit geringen Kräften in dem Abschnitt der Gegenden von Ichhan bis zum Lauf des Id unternommenen Angriffe wurden von unseren Truppen mit dem Bajonett abgewiesen. Sie töteten Hunderte von Feinden. Zweitens: In der Nacht zum 12. Januar griff der Feind mit starken Kräften die vorgeschobenen Stellungen in dem Abschnitt zwischen dem Arasfluß und dem südlich davon gelegenen Berg Karadagh an. Unsere Truppen, die sich hier vierfach überlegenen Kräften gegenüber befanden, begegneten den feindlichen Stürmen nicht nur mit Festigkeit, sondern gingen an einzelnen Punkten zum Gegenangriff über und fügten dem Feinde schwere Verluste zu. Am 13. Januar vormittags wurde ein vom Feinde unternommener heftiger Angriff nach einem erbitterten Kampf zwischen der beiderseitigen Infanterie und der beiderseitigen Artillerie von uns mit kräftigem Feuer empfangen. Er scheiterte vollkommen. Am Nachmittag griff der Feind von neuem alle unsere in diesem Abschnitt gelegenen Stellungen an. Die Russen, die in einige unserer Schützengräben hatten eindringen können, wurden mit dem Bajonett abgewiesen. Drittens: In der Nacht des 11. Januar griff der Feind unsere Stellungen in dem Abschnitt zwischen dem Nordlauf des Aras bis zum Narmanpaß an. Ein Teil der vorgeschobenen Stellungen befindet sich auf den östlich von Azah gelegenen Hängen, die der Feind besetzt hatte. Es wurde im Anschluß an unsere Gegenangriffe wiedererobert. Wir fügten dem Feinde bei dieser Gelegenheit ziemlich schwere Verluste zu und erbeuteten eine große Menge von Waffen und zwei Maschinengewehre. Eine unserer Abteilungen, die von überlegenen feindlichen Streitkräften nördlich Kizlar Kale umzingelt wurde, schlug sich tapfer durch die feindliche Linie durch und zog sich in ihre alten Stellungen zurück, indem sie den Russen gleichzeitig ziemlich schwere Verluste zufügte. Am 13. Januar nachmittags mußte der Feind nach einem von uns gegen ihn gerichteten Angriff östlich Azab einen Teil seiner Stellungen aufgeben. Ein anderer Angriff, den wir nordöstlich von dieser Gegend und östlich von Kizlar Kale ausführten, konnte infolge eines Schneesturms nicht weitergeführt werden. Viertens: In der Nacht des 12. Januar beiderseitiges Gewehrfeuer und Bombenwerfen in dem Abschnitt zwischen Narmanpaß und Ichhan. Ein Ueberfall des Feindes am 12. Januar vormittags bei Arab Gadeg wurde abgeschlagen. Die Russen verloren über hundert Tote. Am 13. Januar führten zwei russische Angriffe bei Karadagh südlich Kegig zu einer vollkommenen Niederlage des Feindes. Im Verlauf des letzten Kampfes warfen sich unsere Offiziere mit dem Revolver in der Faust und unsere Grenadiere mit Hochrufen auf den Sultan unter den Klängen der Nationalhymne auf die feindlichen Truppen und zwangen sie zu einer regellosen Flucht. Die in diesem Abschnitt gemachten Gefangenen erklärten, daß in den viertägigen Kämpfen jedes ihrer Regimenter zum mindesten 800 Mann Tote gehabt habe. An den anderen Fronten keine Veränderung.«

Religion und Krieg. Eine primitive französische Kapelle, die in einen zementierten und mit Sandsäcken stark geschützten Unterstand in der Champagne eingebaut ist. Vor dem Eingang zur Kapelle steht ein französischer Feldgeistlicher.

An der Kaukasusfront erneuerte der Feind in der Nacht zum 14. Januar und während des 14. mit seinen Hauptkräften die heftigen Angriffe auf den Abschnitt südlich des Aras bis zum Narmanpaß und auf den Raum zwischen diesem ersten Abschnitt und dem Südlauf des Aras bis zum Karadaghberg. Alle diese Angriffe wurden angehalten und erfolgreich zurückgeschlagen dank dem energischen Widerstande der türkischen Truppen. Die in jedem Abschnitt gemachten Gefangenen erzählten, daß die angreifenden russischen Regimenter schreckliche Verluste erlitten. An der Dardanellenfront beschoß am 14. Januar ein feindliches Schiff zweimal ohne Erfolg Sedd-ul-Bahr. Türkische Marineflugzeuge warfen Bomben auf die feindlichen Schiffe in Mudros. Unter der bei Sedd-ul-Bahr gezählten Beute befanden sich 15 Kanonen verschiedener Kaliber, eine große Menge von Munition, mehrere hundert Munitionswagen, 2000 gewöhnliche Wagen, mehrere Automobile, Fahrräder, Motorräder, eine große Menge von Material, Geniewerkzeuge, Tiere, über 200 kegelförmige Zelte, Ambulanzen, vollständiges Sanitätsmaterial, Medizinlisten, 50 000 wollene Decken, eine große Menge von Konserven, Millionen Kilo Gerste und Hafer, kurz Gegenstände im Werte von mindestens zwei Millionen Pfund. Die Türken entdeckten immer noch eine Menge von vergrabenen oder ins Meer geworfenen Gegenständen.

In seinem in einer Sitzung des türkischen Senats erstatteten Bericht über die militärischen Operationen an den Dardanellen gedachte Kriegsminister Enver Pascha der Entsendung von Skodabatterien an die Dardanellenfront, die nach Eröffnung des Weges Wien–Konstantinopel erfolgte, und hob ihre wirksame Beteiligung an den Kämpfen gegen die Engländer hervor. – In Beantwortung eines Glückwunsch-Telegramms des österreichisch-ungarischen Botschafters Markgrafen von Pallavicini anläßlich des Dardanellensieges sandte Marschall Liman von Sanders an den Botschafter ein Danktelegramm, worin es hieß, daß die österreichisch-ungarischen Motorbatterien der türkischen Armee wertvollen Beistand geliehen hätten.

Die letzten Nachrichten aus den Kut-el-Amara-Kämpfen lauteten überaus optimistisch. Nachdem es dem englischen Nachschub nicht gelungen war, die eingeschlossenen Truppen zu entsetzen, wurde ihre Lage um so kritischer, als ihre Lebensmittel nur für vierzehn Tage reichen sollten. Man schätzte ihre Zahl auf 12 000 Mann. Wiederholte Versuche, den Ring zu durchbrechen, blieben ergebnislos. Ein Telegramm von der persischen Grenze berichtete über einen Kampf zwischen durch Freiwillige verstärkten persischen Gendarmen und Russen bei Nimmiimaa auf der Straße Teheran–Kaswin. Die Russen hatten große Verluste. Die persischen Verluste waren relativ gering. Die Russen gingen in ihrer Wildheit so weit, persische Leichname zu verstümmeln.

Ein von der persischen Grenze angelangtes Telegramm berichtete von einem Gefecht zwischen türkischer Kavallerie, die gegen Miandoab verging, und russischer Kavallerie. Letztere wurde geschlagen und flüchtete in der Richtung auf Melik Guendi. Eine andere türkische Kavallerie-Abteilung, die in der Richtung auf Seldos ausgeschickt worden war, verfolgte die Russen, die gegen Urmia flohen.

Das Hauptquartier teilte am 16. Januar mit: »An der Irakfront keine wesentliche Veränderung. Unsere Artillerie zerstörte einen feindlichen Monitor, der in der Gegend von Scheikh Said bemerkt wurde. An der Kaukasusfront leisten unsere Truppen heldenhaften Widerstand gegen die Angriffe, die der Feind mit überlegenen Kräften gegen unsere Stellungen zwischen den Flüssen Aras und Id ausführt. Dieser Widerstand ermöglicht es, das Zusammenwirken unserer auf den Flügeln stehenden Truppen mit denen der Mitte trotz heftiger anhaltender Schneestürme zu sichern.«

Am 17. Januar hieß es: »An der Irakfront hält der aussetzende Artilleriekampf bei Kut-el-Amara an. An der Kaukasusfront setzte der Feind auch gestern seine Angriffe gegen unsere Stellungen nördlich und südlich vom Arasflusse fort. Er erlitt ganz bedeutende Verluste, besonders während des heftigen Kampfes zwischen dem Arasflusse und dem Tale Id. In diesem Abschnitte mußten unsere Truppen, die seit einer Woche die beträchtlichen Kräfte des feindlichen Flügels in der Nähe des Tales Id aufgehalten hatten, aus ihren vorgeschobenen Stellungen um einige Kilometer zurückgehen. Südlich vom Aras brachten wir dem Feinde in Nahkämpfen in den vorgeschobenen Stellungen große Verluste bei und erbeuteten eine Menge Waffen.«

Im englischen Lager Sedd-ul-Bahr war ein gedruckter Befehl gefunden worden, der in der Uebersetzung folgendermaßen lautete: »Soldaten Frankreichs und des Königs! Vor uns liegt eine Aufgabe, die ohne Vorgang im heutigen Kriege ist. Zusammen mit unseren Kameraden von der Flotte sind wir im Begriff, eine Landung an einer offenen Küste angesichts von Stellungen zu erzwingen, die von unseren Feinden uneinnehmbar genannt werden. Die Landung wird mit Gottes und der Flotte Hilfe erfolgreich durchgeführt werden; die Stellungen werden erstürmt und der Krieg einem ruhmvollen Abschluß nähergebracht werden. Denkt, so sagte Lord Kitchener, als er eurem Oberbefehlshaber Lebewohl sagte, denkt: Eines Tages werdet ihr den Fuß auf die Halbinsel Gallipoli setzen, und ihr müßt die Sache durchfechten bis zum Ende. Die ganze Welt wird auf euer Vordringen blicken. Lasset uns uns würdig erweisen der großen Aufgaben unserer Waffen, die man uns anvertraut hat. John Hamilton, General.«

Ein englisches Riesenfernrohr in wunderbarer Einrichtung, das an der flandrischen Küste vorgefunden wurde.

»Die ganze Welt wird auf euer Vordringen blicken,« so sagte Lord Kitchener damals, und jetzt sagte Asquith in seiner Rede im englischen Unterhaus am 10. Januar über den kläglichen Rückzug von Gallipoli: »Diese Unternehmung in Verbindung mit dem früheren Rückzug von Suvla und Anzac ist ohne gleichen in der Geschichte der Armee und Marine. Sie verdient die tiefe Dankbarkeit des Königs und des Landes und wird einen unvergänglichen Platz in der englischen Geschichte einnehmen.« Es galt also mal wieder der alte Grundsatz: »Die Kriegskunst ist veränderlich.«

König Konstantin über Griechenlands Vergewaltigung.

Die englischen Blätter veröffentlichten eine Unterredung eines Athener Korrespondenten mit König Konstantin. Der König ließ den Korrespondenten kommen, um seine tiefe Empörung über die unerhörte Anmaßung der jüngsten Aktion der Alliierten gegenüber Griechenland auszusprechen. Der König, der sehr erregt war, sagte: »Es ist die reinste Heuchelei, wenn England und Frankreich von der Verletzung der Neutralität Belgiens und Luxemburgs reden, nach dem, was sie mir getan haben und noch tun. Die Truppen der Alliierten haben Lemnos, Imbros, Mytilene, Castellorizo, Korfu, Saloniki mit der Halbinsel Chalkidike und einen großen Teil Mazedoniens besetzt. Was bedeutet ihr Versprechen, nach dem Krieg Schadenersatz zu zahlen. Sie können die Leiden meines Volkes, das aus seinem Heim vertrieben ist, nicht vergüten. Sie machen die militärische Notwendigkeit geltend. Unter dem Zwange der militärischen Notwendigkeit ist Deutschland in Belgien eingedrungen und hat Luxemburg besetzt. Es ist zwecklos zu sagen, daß die Mächte, die jetzt die Neutralität Griechenlands verletzen, sie gar nicht garantiert hatten, wie es bei Belgien der Fall war. Denn die Neutralität von Korfu ist von England, Frankreich, Rußland, Oesterreich-Ungarn garantiert. Und worin lag die militärische Notwendigkeit, die Brücke von Demirhissar zu zerstören? Die Brücke war unterminiert und konnte beim Herannahen des Feindes in einem Augenblick in die Luft gesprengt werden. Eingestandenermaßen war kein Feind in der Nähe der Brücke und keine Anzeichen für sein Herannahen vorhanden. Was ist ferner die Notwendigkeit für die Besetzung von Korfu? Die Serben hätten leichter nach Albanien und Italien gebracht werden können, als nach Korfu. Wollen die Italiener die Serben nicht haben, weil sie die Cholera fürchten, und glauben die Alliierten, daß den Griechen die Choleragefahr weniger unangenehm ist als den Italienern? Die Alliierten sagen, daß sie Castellorizo, Korfu und andere Punkte besetzt haben, um Stützpunkte für die Unterseeboote ausfindig zu machen. Die britische Gesandtschaft in Athen hat 2000 Pfund für Informationen angeboten, die zur Entdeckung eines Unterseebootstützpunktes führen würden, aber sie hat niemals Nachricht über einen Unterseebootstützpunkt in Griechenland erhalten, und niemals sind Unterseeboote von Griechenland aus mit Vorräten versorgt worden. Die Geschichte der Balkanpolitik der Alliierten,« so endete der König, »ist ein großer Fehler nach dem anderen, und aus Aerger, weil alle ihre Berechnungen fehlgeschlagen sind, suchen sie Griechenland das Ergebnis ihrer eigenen Dummheit aufzubürden. Wir haben sie gewarnt, daß die Expedition in Gallipoli fruchtlos sein würde und daß die Oesterreicher und Deutschen Serbien sicherlich zerschmettern würden. Sie wollten es nicht glauben, und jetzt wenden sie sich gegen Griechenland wie erzürnte, unvernünftige Kinder. Sie haben absichtlich jeden Vorteil griechischer Sympathie weggeworfen. Am Beginn des Krieges waren 80 v. H. der Griechen der Entente günstig gesinnt, heute würden nicht 20 v. H. eine Hand rühren, um den Alliierten zu helfen.«

Deutsche Erfolge im Luftkampf.

Amtlich gab die deutsche Heeresleitung bekannt: »Im englischen Unterhause sind über die Ergebnisse der Luftgefechte Angaben gemacht worden, die am besten mit der Zusammenstellung unserer und der feindlichen Verluste an Flugzeugen beantwortet werden:

Seit unserer Veröffentlichung vom 6. Oktober 1915, also in dem Zeitraum seit dem 1. Oktober 1915, sind an deutschen Flugzeugen an der Westfront verloren gegangen:

Im Luftkampf 7
Durch Abschuß von der Erde 8
Vermißt 1
Im ganzen 16

Unsere westlichen Gegner verloren in dieser Zeit:

Im Luftkampf 41
Durch Abschuß von der Erde 11
Durch unfreiwillige Landung innerhalb unserer Linien 11
Im ganzen 63

Es handelt sich dabei nur um die von uns mit Sicherheit festzustellenden Zahlen der in unsere Hand gefallenen feindlichen Flugzeuge.


 << zurück weiter >>