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Karlsruhe, 29. Februar 1844 (an Schaller)
Liebster Freund Schiller! Du wirst jetzt nichts Eiligeres zu tun haben, als Deine sämtlichen Brunnenzeichnungen einzupacken und, ohne irgendwem ein Wort zu sagen, sie an meinen Bruder (August Schw., Kaiserl. Rat etc. adr. K. K. Hofkammer) nach Wien zu schicken, oder an Eduard [v. Bauernfeld] mit dem Auftrag, sie zu ihm zu bringen, aber ohne Aufschiebung. Es ist ein Weg da, sie wohlempfohlen unmittelbar an den Finanzminister Kübeck zu bringen. Ich werde es übrigens an Vorstellungen bei unterschiedlichen Hofräten nicht mangeln lassen, daß es ein Skandal ist, wenn ausgezeichnete Inländer immer übergangen werden.
Wird nichts daraus, so hat man das seinige getan und ist wenigstens um das weiter, daß man wieder einmal übergangen wurde. Schulz hat ein Projekt gemacht, das ganz gut ist, nun werde ich ihm schreiben, daß er dich gleich nennt. Bei mir ist alles wohl. Den Rhein schicke ich nebst Erklärung und unmaßgeblicher Instruktion. Es wird in Frankfurt schon gehen. Früher wußte ich mit den Leuten nichts anzufangen, als sie zu lieben oder zu hassen, jetzt weiß ich auch sie laufen zu lassen und sie zu gebrauchen. Es ist alles miteinander Lumpenpack, mit ganz geringen Ausnahmen. Fr. danke bestens für ihren guten Willen, sich meinem etwaigen Aufenthalt in München nicht entgegenzustellen. Ich werde mich wo anders auch durchhauen. Die Zwerge sind bis zum Lasieren fertig. »Goethe und Schiller« wäre ich höchst begierig zu sehen; hast Du keine Zeichnung, die Du schicken könntest? Leb wohl und halte Dich tapfer, es kommen Dir auch noch lustige Tage, hast du doch keine so desperaten Geschichten auf dem Hals als ich. Dein alter Freund Schwind. P.S. Vom Kronprinzen ist noch immer nichts da.