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b. Thaumas. [Die Harpyien]
Der zweite Sohn des Pontos, ein bildlicher Inbegriff aller Wunder des MeeresΘαύμας d. i. an Wundern reich, Pott Z. f. vgl. Spr. 7, 255., insbesondere der himmlischen Erscheinungen, denen man, weil man sie aus dem Meere aufsteigen und in dasselbe sich wieder verlieren sah, häufig einen Ursprung aus diesem Elementarreiche zuschrieb. Nach der gewöhnlichen theogonischen Dichtung (Hesiod th. 265 ff.) zeugt Thaumas mit der Okeanine Elektra d. h. der Strahlenden die Iris d. h. den Regenbogen, der in der Mythologie zur flinken Götterbotin geworden ist (S. 390), ferner die Harpyien Ἀελλώ und Ὠκυπέτη, die aus der Argonautensage bekannten Sturmgöttinnen, die in der älteren Poesie auch für Genien des schnellen, seine Beute wie mit Sturmesflügeln entraffenden Todes galten und in diesem Sinne namentlich auf Denkmälern Lykiens erscheinenE. Curtius b. Gerhard D. u. F. 1855 n. 73 S. 6–8.. Andre Dichter nennen andre Namen, z. B. die Ilias 16, 150 eine Harpyie Podarge d. h. Weißfuß, von den unter ihren Füßen aufschäumenden Wellen, welche vom Zephyr die Rosse Achills geboren, und spätere Erzählungen der Argonautenfahrt noch andre, immer im Sinne der stürmischen Eile, der unübertrefflichen Geschwindigkeit und der dunkelnden WindsbrautἈελλόπους Ὠκυϑόη Νικοϑόη Κελαινώ, Apollod. 1, 9, 21, Virg. A. 3, 211 Serv.. Von einer andern Seite wird dieses Geschlecht des Thaumas fortgesetzt durch die Ehe der Pontostochter Eurybia mit dem Titanen Kreios, aus 437 welcher Astraeos der Vater der Winde, und der gewaltige Pallas der Gemahl der Styx, und Perses der Vater der Hekate hervorgegangen sind, Hesiod th. 375 ff.