Ludwig Preller
Griechische Mythologie Theogonie, Götter
Ludwig Preller

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b. Peitho.

Neben diesen geflügelten Knaben und Jünglingen sieht man auch viele weibliche Gestalten in der Umgebung der Aphrodite, die Chariten, die Horen und verschiedene allegorische Personificationen, unter denen Peitho die wichtigste ist. Es ist die Macht der Ueberredung, die römische Suada oder Suadela, aber auch die des Reizes im weiteren Sinne des Worts, daher eine gewöhnliche Gefährtin der Liebesgöttin, welche auch wohl für ihre 399 Mutter galtAesch. Suppl. 1039, Sappho fr. 135, vgl. O. Jahn Peitho die Göttin der Ueberredung, Greifsw. 1846. In Megara sah man neben der Aphrodite Πρᾶξις die Peitho und eine andre Göttin Παρήγορος d. h. die Trösterin, beide von der Hand des Praxiteles, Paus. 1, 43, 6. Peitho die Mutter der Iynx, s. oben S. 284, [Anmerkung 823].. Auch ward sie hin und wieder als eigne Göttin oder neben der Aphrodite verehrt, z. B. in Athen neben der Aphrodite Pandemos und auf dem Markte zu Sikyon, in beiden Fällen mit Beziehung auf bürgerliche Einigung und UeberredungPaus. 1, 22, 3; 2, 7, 7, vgl. oben S. 287 und Isokr. π. ἀντιδ. 249 τὴν Πειϑὼ μίαν τῶν ϑεῶν νομίζουσιν εἶναι καὶ τὴν πόλιν ὁρῶσι καϑ' ἕκαστον τὸν ἐνιαυτὸν ϑυσίαν αὐτῆ ποιουμένην.. Oder man zählte sie zu den Chariten, wie namentlich Hermesianax Peitho eine der Chariten genannt hatte (S. 378) oder man gesellte sie der Glücksgöttin Tyche, welche nach Alkman eine Tochter der Prometheia d. h. der vorbedenkenden Ueberlegung und eine Schwester der Peitho und der Eunomia warBei Hesiod O. D. 73 wird Pandora von den Chariten und der Peitho mit goldnen Halsketten, von den Horen mit Frühlingsblumen geschmückt. Sie gehört auch zu den Göttern der Ehe, s. Plutarch Coni. Praec. pr., Qu. Ro. 2.. Dahingegen andere Figuren dieser weiblichen Umgebung der Aphrodite mehr den natürlichen Segen des Glücks, der Fruchtbarkeit, des fröhlichen Lebensgenusses ausdrücken, welche man von derselben Göttin abzuleiten gewohnt war, z. B. Eudaimonia Harmonia Hygieia Eukleia Paidia (Spiel und Scherz) Pandaisia (reicher Schmaus) Pannychis u. A. Namentlich versammeln die Vasenbilder jüngeren Stils solche Figuren gern um ihre Herrin, bei einem heitern Spiel wo Eros nicht fehlen darf, unter blühenden Bäumen die mit goldenen Früchten prangenO. Jahn Leipz. Ber. 1854 S. 243–270. Μεγιγουνὶς – μία τῶν Ἀφροδίτης ϑυγατέρων, Hesych. Una de famulitio Veneris nomine Consuetudo, Apul. Met. 6, 8. Ubi sunt Sollicitudo atque Tristities, ancillae meae? ib. 9..


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