Ludwig Preller
Griechische Mythologie Theogonie, Götter
Ludwig Preller

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f. Hebe.

Die personificirte Jugendblüthe, nach Olen b. Paus. 2,13, 3 und Hesiod th. 922 eine Tochter des Zeus und der Hera, in der Ilias eine Dienerin der Olympischen Götter welche ihnen beim Mahl den Nektar eingießt (4, 2). Oder sie hilft der Hera den Wagen anschirren (5, 722) oder sie badet den Ares (5, 905) oder sie tanzt mit andern Göttinnen zum Spiele des Apoll und der Musen (H. in Ap. P. 17) oder sie gehört mit den Horen, den Chariten und Nymphen zum Gefolge der LiebesgöttinHorat. Od. 1, 30. Ein Bild der Aphr. Kolias im Ἁβαῖον zu Aegina C. I. n. 2138.. Am meisten bekannt und gefeiert war sie jedoch als Braut und Gattin des Herakles, dem sie die endliche Versöhnung der Hera und den ungestörten Genuß der Olympischen Götterfreuden sicherteOd. 11, 604, Hesiod th. 950, Pind. N. 10, 17 οὖ κατ' Ὄλυμπον ἄλοχος Ἥβα τελείᾳ παρὰ ματέρι βαίνοισ' ἔστι καλλίστα ϑεῶν. I. 4, 49 τετίματαί τε πρὸς ἀϑανάτων φίλος Ἥβαν τ' ὀπυίει, χρυσέων οἴκων ἄναξ καὶ γαμβρὸς Ἥρας.. Immer ist sie ein Bild der Jugend und Schönheit und aller Genüsse welche beide mit sich führen und ohne welche das Leben der Olympischen Götter nicht zu denken ist. Neben dem Herakles wurde sie oft verehrt und abgebildet, z. B. im Kynosarges zu Athen und in KosPaus. 1, 19, 3, Cornut. 31., besonders aber zu Phlius und Sikyon, wo sie Dia und Ganymeda hieß und die Bedeutung einer Libera hatte, einer Befreierin von Ketten und Banden, welche wie Dionysos und Ariadne mit Epheubekränzung und ausgelassener Lustbarkeit gefeiert wurde; wie denn auch das Wort ἡβᾶν und ἥβη die doppelte Bedeutung hatte der jugendlichen Blüthe und der jugendlichen Lust des Lebens, mit Inbegriff der Freuden des Mahles und des Saftes der TraubenPaus. 2, 13, 3, Strab. 8, 382, Mnaseas b. Aelian N. A. 17, 46, vgl. Hesych v. ἡβᾶν und ἥβη. Daher Dionysos Ἥβων in Neapel, Macrob. S. 1, 18, 9.. Eigne Statuen der Hebe 392 sind wenig nachweisbar. Um so häufiger ist von späteren Malern und Steinschneidern eine Vorstellung wiederholt wo Hebe den Adler des Zeus liebkost und ihm Nektar reicht, wie in parallelen Vorstellungen GanymedesBöttiger Kunstm. 2, 62. Welcker A. D. 1, 452 hält die s. g. Flora Farnese für eine Hebe. Geflügelte Νεότης b. Theokr. 29, 28..


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