Ludwig Preller
Griechische Mythologie Theogonie, Götter
Ludwig Preller

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1. Das Geschlecht des Okeanos.

Okeanos und Tethys, das alte ehrwürdige Paar, lebt in seiner Zurückgezogenheit von aller Welt und allen Weltkämpfen im fernen fernen Westen, wo die Quellen der Dinge sindUltima Tethys Catull 88, 5, vgl. Ovid M. 2, 509 und oben S. 27.. Aber ihr Geschlecht hat sich über die ganze Erde ausgebreitet und umgiebt und durchdringt dieselbe in tausend Flüssen Bächen und Quellen wie ein feines Geäder. Hesiod sagt daß dieser Flüsse Bäche und Quellen, wie sie in einer überschwenglichen Anzahl von Strömungen das Innere der Erde durchdringen und ihre Oberfläche befruchten und von den Anwohnern mit sehr verschiedenen Namen genannt werdenHesiod th. 369 τῶν ὄνομ' ἀργαλέον πάντων βροτὸν ἄνδρα ἐνισπεῖν, οἱ δὲ ἕκαστοι ἴσασιν ὅσοι περιναιετάουσι. Von unterirdischen Verbindungen der Flüsse s. oben S. 235 u. Paus. 2, 5, 2, Serv. V. Ge. 4, 363., in runder Zahl sechshundert sind, dreihundert Söhne des Okeanos d. h. Flüsse und dreihundert Töchter d. h. Quellen und Bäche. Aber schon Akusilaos (Macrob. S. 5, 18, 10) zählte allein dreitausend Söhne des alten Ursprungsgottes. Wollte man denselben im Bilde vergegenwärtigen, so dachte man sein Haupt nach Art der Flußgötter bärtig und mit Stierhörnern ausgestattet, oder auch nach der der Meeresgötter mit Krebsscheeren und in der Umgebung von Seethieren, denn im Okeanos vereinigte sich ja Beides, sowohl die Vorstellung 426 vom Ursprunge aller Gewässer, der süßen und der salzigen, als die von dem unendlichen Weltmeere welches erst mit der Zeit, je weiter man vordrang, auf immer bestimmtere Grenzen sich zurückzogEurip. Or. 1377 πόντον Ὠκεανὸς ὃν ταυρόκρανος ἀγκάλαις ἐλίσσων κυκλοῖ χϑόνα. Vgl. Eckhel D. N. 3, 390, Gori Mus. Flor. 2, 52, Bullet. Nap. 1858 t. 6 n. 132..


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