Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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dicke und ze maneger stunde
an in gewendet mînen vlîz
niuwan durch den itewîz.
man sprichet von den vrouwen daz,
si tragen ir manne vriunden haz.
durch daz hân ich im dicke
mit manegem lüggem blicke,
mit herzelôsem munde
betrogen sîne stunde,
daz er wol gesworen haete,
daz ich 'z von herzen taete.
Hêrre, enlât iuch niht dar an.
iuwer neve, mîn hêr Tristan
dern gepfliget mîn niemer tac.
ob ich 's iuch erbiten mac,
ir müezet mîn zwâre under wegen,
ob ir gebietet, selbe pflegen.
swar ir wellet, dar wil ich,
ir eine enwendet es mich
und es enirre mich der tôt. «
sus lôsete diu lôse Isôt
wider ir hêrren unde ir man,
biz daz si 'm lôsend an gewan
beidiu zwîvel unde zorn
und er wol haete gesworn,
daz ir ernest waere.
Marke der zwîvelaere
der was dâ wider ze wege komen.
sîn gesellîn diu haete ime benomen
beidiu zwîvel unde wân.
ez was allez wol getân,
daz sî gesprach unde getete.
der künec der seite sâ ze stete
dem truhsaezen von grunde,
so er ebeneste kunde,
ir antwürte unde ir maere,
und an ir dingen waere
dekeiner slahte valscheit.
diz was dem truhsaezen leit
und tete im in dem herzen wê.
iedoch lêrte er in aber dô mê
und seite im, wie er Isolde
aber versuochen solde.
Des nahtes, dô Marke aber lac,
sîner bettemaere mit ir pflac,
er leite ir aber mit vrâge
sîne stricke und sîne lâge
unde betrouc si aber dar în.
« seht « sprach er « vrouwe künigîn,
ich waene, es muoz uns nôt geschehen.
nu lât mich kiesen unde sehen,
wie vrouwen kunnen lant bewarn.
vrouwe, ich muoz von dem lande varn,
und ir hie derbî bestân
bî mînen vriunden, die ich hân.
ez sî der mâc, ez sî der man,
der mir dekeines guotes gan,
der muoz iu guot und êre bern,
als ir an in es wellet gern.
und swer iu niht vil senfte bî
und liep in iuwern ougen sî
under vrouwen unde mannen,
die scheidet alle dannen.
irn sult wider iuwerm muote
an liuten noch an guote
niht weder hoeren noch gesehen,
dar an iu leide müge geschehen.
ine wil ouch niht des minnen
von herzen noch von sinnen,
dem ir unholdez herze traget.
daz sî iu vür wâr gesaget.
weset ir vrô unde vruot
und lebet, swie iuch dunke guot.
dâ habet ir mînen willen an.
und sît mîn neve Tristan
unsenfte in iuwerm herzen ist,
so scheide ich in in kurzer vrist
von hove und von gesinde,
swie ich die vuoge vinde.
er sol ze Parmenîe varn
und sol sîn selbes dinc bewarn.
des ist im unde dem lande nôt. «
« Genâde hêrre « sprach Isôt
« ir redet getriulîche unde wol.
sît ich an iu nu wizzen sol,
daz ir daz gerne unmaeret,
daz mînem herzen swaeret,
sô dunket ouch mich reht dâ bî,
swaz iuwern ougen senfte sî
und iuwerm muote lîche,
daz ich dar an entwîche,
sô ich verreste müge.
und swaz iu z' iuwern êren tüge,
daz ich dâ spâte unde vruo
rât unde helfe biete zuo.
und seht ir, hêrre, waz ir tuot.
ez enwirt mîn rât noch mîn muot
weder hiute noch niemer,
daz ir iuwern neven iemer
von iuwerm hove gekêret,


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