Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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al von obene hin ze tal
und breite sîne hût dô nider.
ze sînen büegen kêrte er wider.
von der brust enbaste er die,
daz er die brust dô ganze lie.
die büege leite er dort hin dan.
sîne brust er dô began
ûz dem rucke scheiden
und von den sîten beiden
ietwederhalp driu rippe dermite.
daz ist der rehte bastsite.
diu lât er iemer dar an,
der die brust geloesen kan.
und al zehant sô kêrte er her,
vil kündeclîche enbaste er
beidiu sîniu hufbein,
besunder niht wan beide in ein.
ir reht er ouch den beiden liez,
den brâten, dâ der rucke stiez
über lanken gein dem ende
wol anderhalber hende,
daz die dâ cimbre nennent,
die den bastlist erkennent.
die rieben er dô beide schiet,
beide er si von dem rucke schriet,
dar nâch den panzen ûf den pas.
und wan daz ungebaere was
sînen schoenen handen, dô sprach er:
« wol balde zwêne knehte her!
tuot diz dort hin danne baz
unde bereitet uns daz! «
sus was der hirz enbestet,
diu hût billîche entlestet.
die brust, die büege, sîten, bein,
daz haete er allez über ein
vil schône dort hin dan geleit.
hie mite sô was der bast bereit.
Tristan der ellende gast
« seht « sprach er « meister, deist der bast
und alse ist disiu kunst getan.
nu geruochet ir her nâher gân
ir unde iur massenîe
und machet die furkîe! «
« furkîe? trût kint, waz ist daz?
du nennenst mir vor, ine weiz waz.
du hâst uns disen jagelist,
der vremede und guot ze lobene ist,
wol meisterlîchen her getân.
nu lâz in ouch noch vür sich gân.
volvüere dîne meisterschaft!
wir sîn dir iemer dienesthaft. «
Tristan spranc enwec zehant.
eine zwisele hiu er an die hant,
daz die dâ furke nennent,
die die furkîe erkennent.
doch enist niht sunders an den zwein:
furke und zwisele deist al ein.
sus kam er wider mit sînem stabe.
die lebere sneit er sunder abe,
netze unde lumbele schiet er dan.
die cimberen er abe gewan
von dem lide, an dem si was.
sus saz er nider ûf daz gras,
diu stucke nam er elliu driu.
an sîne furken bant er diu
mit sînem netze vaste.
mit einem grüenen baste
verstricte er 'z sus unde sô.
« nu seht, ir hêrren « sprach er dô
« diz heizent sî furkîe
in unser jegerîe.
und wan ez an der furken ist,
durch daz sô heizet dirre list
furkîe und vüeget ouch daz wol,
sît ez an der furken wesen sol.
diz neme ein kneht an sîne hant!
nu tâlanc weset ir gemant
umbe iuwer curîe. «
« curîe? dê benîe! «
sprâchen s' alle « waz ist daz?
wir vernaemen sarrazênesch baz!
waz ist curîe, lieber man?
swîc unde sage uns niht hie van.
swaz ez sî, daz lâ geschehen,
daz wir 'z mit ougen ane sehen.
diz tuo durch dîne hövescheit! «
Nu Tristan der was aber bereit.
den herzeric er dô gevienc
( ich meine, an dem daz herze hienc)
und enblôzte in aller sîner habe.
daz herze sneit er halbez abe
hin gegen dem spitzen ende
und nam ez in sîne hende.
er begunde ez teilieren,
in criuzewîs zevieren
und warf daz ûf die hût nider.
ze sîme ricke kêrte er wider.
milz unde lungen lôste er abe.
dô was si hin des rickes habe.
nu daz lac ûf der hiute dâ,


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