Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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und in erslagenen begraben.
und alse er sîn dô niene vant,
« lâ hêrre varn! « dâhte er zehant
« sweder er lebe oder entuo,
bin ich der êrste darzuo,
mich enwîset nieman dâ van.
ich bin gevriunt unde geman,
sô wert und sô genaeme,
swer sich 'z an genaeme,
der haete doch dar an verlorn. «
er lie hin rîten gân mit sporn
ze sînem strîtgesellen wider
und erbeizete dâ zer erden nider.
an sînen strît er wider vie
rehte an der stete, dâ er in lie.
mit dem swerte, daz er truoc,
dâ mite gebecte er unde gesluoc
den vînt sô vil wâ unde wâ
biz ern verschriet dâ unde dâ.
genuoc versuohte er 'z an den cragen.
den haete er ime gerne abe geslagen;
dô was er sô herte und sô grôz,
daz in der arbeit verdroz.
über einen ronen brach er daz sper.
daz vorder stucke daz stach er
dem trachen zuo dem gorgen în,
als ez ein tjoste solte sîn.
U1f sînen spanjôl saz er dô.
er begunde vrôlîch unde vrô
ze Weisefort în rüeren
und hiez bald ûz vüeren
vier pferit und einen kanzwagen,
der daz houbet solte tragen,
und seite in allen maere,
wie ime gelungen waere
und waz er angeste hie mite
und kumberlîcher noete erlite.
« jâ hêrre, al diu werlt « sprach er
« diu enbiete niuwan ôre her,
betrahte und sehe daz wunder an,
waz der geherzete man
und der gestandene muot
durch liebes wîbes willen tuot!
daz ich der nôt, in der ich was,
ie dannen kam und ie genas,
des wundert unde wundert mich
und weiz ouch wol binamen, waer ich
senfte alse ein ander man gewesen,
ine waere niemer genesen.
ine weiz niht, wer er waere:
ein âventiuraere,
der ouch nâch âventiure reit,
der was ze sîner veicheit,
ê danne ich kaeme, zuo z' im komen,
der hât sîn ende dâ genomen.
got haete sîn vergezzen.
sî sint beidiu vrezzen,
ros unde man ist allez mort.
daz ros daz lît noch halbez dort
zekuwen unde besenget.
waz töhte ez iu gelenget?
ich hân mê noete erliten hie mite,
dan kein man ie durch wîp erlite. «
sîne vriunde er alle zuo sich nam,
zem serpande er wider kam
und zeigete in sîn wunder.
und bat ouch al besunder,
daz sî der wârheit jaehen,
als sî si dâ gesaehen.
daz houbet vuorte er mit im dan.
sîne mâge und sîne man
die ladete er, die besander,
nâch dem künege rander
und mante in sîner sicherheit.
der rede der wart ein tac geleit
ze Weisefort vür daz lant.
hie mite sô wart daz lant besant,
die lantbarûne die mein ich.
nu die bereiten alle sich,
als in von hove was getaget.
Nu wart ouch al zehant gesaget
ze hove den vrouwen maere.
die marter und die swaere,
die s' alle haeten dâ van,
dien gesach an vrouwen nie kein man.
diu süeze maget, diu schoene Isôt,
diu was rehte in ir herzen tôt.
sô leiden tac si nie gesach.
Isôt ir muoter zuo z' ir sprach:
« nein schoeniu tohter, nein, lâ stân,
lâ dir diz niht sô nâhen gân!
wan sweder ez mit der wârheit
oder aber mit lüge ist ûf geleit,
wir suln ez doch wol undervarn.
ouch sol uns got dar vor bewarn.
niene weine, tohter mîne,
diu clâren ougen dîne
diu ensuln niemer werden rôt
umbe alsô swechlîche nôt. «
« â muoter « sprach diu schoene


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