Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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gesprengestû mir rehte vor
mit rîlîchem muote,
volge ich dir niht mit guote,
sô muoz mir allez daz zegân,
daz ich ze Curnewâle hân. «
Hie wart genigen rîche.
si nigen al gelîche,
die bî dem maere wâren.
si buten im unde bâren
êre unde lop mit schalle.
« künec Marke « sprachen s' alle,
« du sprichest, als der höfsche sol.
diu wort gezement der crône wol.
dîn zunge, dîn herze und dîn hant
die gebieten iemer über diz lant!
wis iemer künic über Curnwal! «
der getriuwe marschalc dan Rûal
und sîn junchêrre Tristan
die griffen ir gescheffede an
nâch solher rîcheite,
als in der künec vür leite
und in diu mâze was gegeben.
Nu strîte ich umbe ir beider leben
beidiu des vater unde des suns.
wan eteswer der vrâget uns
durch daz, daz alter unde jugent
selten gehellent einer tugent
und jugent daz guot unruochet,
dâ ez daz alter suochet,
wie sî sich under in beiden
ie kunden sô bescheiden,
daz ietwederre besunder
sîner ger hier under
und sînes rehtes wielte,
sô daz Rûal behielte
die mâze an dem guote
und Tristan sînem muote
mit vollem guote vollezüge?
diz prüeve ich schiere sunder lüge.
Rûal unde Tristan
die truogen beide ein ander an
als ebenwillegen muot,
daz ir dewederer übel noch guot
weder riet noch râten solte,
wan alse der ander wolte.
Rûal der tugende erkande
der geloubete Tristande
und sach die jugende an im an.
sô entweich aber Tristan
den tugenden an Rûâle.
diz truoc si z' einem mâle
und z' einem zil gemeiner ger,
daz dirre gerte alse der.
alsus sô wâren s' under in zwein
mit willen und mit muote al ein.
hie von wart alter unde jugent
gehellesam an einer tugent.
alhie viel hôher muot in sin.
hie mite behielten si under in
Tristan sîn reht an muote,
Rûal die mâze an guote,
daz ir ietwederer an der stete
niht wider sînem rehte tete.
Sus greif Rûal und Tristan
ir dinc bescheidenlîchen an,
als ez in beiden was gewant.
si gewunnen harnasch unde gewant
innerhalp den drîzec tagen,
daz drîzec ritter solten tragen,
die sich der höfsche Tristan
ze gesellen wolte nemen an.
Swer mich nu vrâget umbe ir cleit
und umbe ir cleider rîcheit,
wie diu zesamene wurden brâht,
des bin ich kurze bedâht,
dem sage ich, als daz maere giht.
sage ich im anders iht,
sô widertrîbe er mich dar an
und sage er selbe baz dâ van.
ir cleider wâren ûf geleit
mit vierhande rîcheit
und was der vierer iegelîch
in ir ambete rîch.
daz eine daz was hôher muot;
daz ander daz was vollez guot;
daz dritte was bescheidenheit,
diu disiu zwei zesamene sneit;
daz vierde daz was höfscher sin,
der naete disen allen drin.
si worhten alle viere
vil rehte in ir maniere.
der hôhe muot der gerte,
daz volle guot gewerte,
bescheidenheit schuof unde sneit,
der sin der naete ir aller cleit
und ander ir feitiure,
baniere und covertiure
und anderen der ritter rât,
der den ritter bestât.
swaz sô daz ros und ouch den man


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