Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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ir iegelîch begunde
entwerfen sîniu maere,
von welhem lande er waere
und wie er dâ hin waere komen.
sî haeten gerne vernomen
sîn dinc und sîn ahte.
diz nam in sîne trahte
der sinnesame Tristan.
vil sinneclîche er aber began
sîn âventiure vinden.
sîn rede diu enwas kinden
niht gelîch noch sus noch sô.
vil sinneclîche sprach er dô:
« jensît Britanje lît ein lant,
deist Parmenîe genant.
dâ ist mîn vater ein koufman,
der wol nâch sîner ahte kan
der werlde leben schône unde wol,
ich meine aber, alse ein koufman sol.
und wizzet endeclîche:
ern ist doch niht sô rîche
der habe unde des guotes
sô tugentlîches muotes.
der hiez mich lêren, daz ich kan.
nû kâmen dicke koufman
von vremeden künicrîchen dar.
der dinges nam ich sô vil war
beide an ir sprâche und an ir siten,
unz mich mîn muot begunde biten
und schünden staeteclîche
in vremediu künicrîche.
und wan ich gerne haete erkant
unkunde liute und vremediu lant,
dô was ich spâte unde vruo
alsô betrahtic dar zuo,
biz daz ich mînem vater entran
und vuor mit koufliuten dan.
als bin ich her ze lande komen.
Nu habet ir al mîn dinc vernomen.
ine weiz, wie 'z iu gevalle. «
« â trût kint « sprâchen s' alle
« ez was an dir ein edeler muot.
unkünde ist manegem herzen guot
und lêret maneger hande tugent.
trût geselle, süeziu jugent,
gebenedîet sî daz lant
von gote, dâ ie kein marschant
erzôch sô tugentlîchez kint!
alle die künege, die nu sint,
dien erzügen alle ein kint niht baz.
nu liebez kint, nu sage uns daz:
dîn höfscher vater wie nante er dich? «
« Tristan « sprach er « Tristan heiz ich. «
« dêus adjût « sprach einer dô
« durch got, wie nante er dich dô sô?
du waerest zwâre baz genant
juvente bêle et la riant,
diu schoene jugent, diu lachende. «
sus riten s' ir maere machende,
dirre sus und jener sô.
ir kurzewîle diu was dô
niwan mit disem kinde.
sus vrâgete daz gesinde,
swes iegelîchen dô gezam.
In kurzen zîten ez dô kam,
Tristan daz er die burc gesach.
von einer linden er dô brach
zwei schapel wol geloubet:
eines sazte er ûf sîn houbet,
daz ander er dô wîter maz;
dem jegermeister bôt er daz:
« ei « sprach er « lieber meister mîn,
saget waz bürge mag diz sîn?
diz ist ein küniclîch castêl. «
der meister sprach: « deist Tintajêl. «
« Tintajêl? â welh ein castêl!
dê te saut, Tintajêl
und allez dîn gesinde! «
« â wol dir süezem kinde! «
sprâchen sîne geverten dô
« wis iemer saelic unde vrô
und dir müez alse wol geschehen,
als vil gerne wir 'z gesehen! «
Sus kâmen sî zem bürgetor.
Tristan gehabete dô dâ vor.
« ir hêrren « sprach er aber dô z' in
« ine weiz, wan ich iu vremede bin,
wie iuwer keiner ist genamet.
wan varn ie zwêne und zwêne samet
und rîtet rehte ein ander bî,
alse der hirz geschaffen sî.
daz gehürne daz gê vor,
diu brust dâ nâch in sînem spor,
die rieben nâch den büegen.
dâ nâch sô sult ir vüegen,
daz daz jungeste lit
iesâ den rieben volge mit.
dâ nâch sô sult ir nemen war,
daz allerjungeste var
diu cuire und diu furkîe.


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