Gottfried von Straßburg
Tristan
Gottfried von Straßburg

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daz sî daz mer iht rüere. «
Gandîn sprach: « lieber spilman.
balde île, brinc dîn ors her dan
und nim ouch iesâ dîn gewant! «
Tristan der brâhte daz ors zehant,
und iesâ dô er wider kam,
sîne harpfen er ze rucke nam.
« nu hêrre von Irlant « sprach er
« bietet mir mîne vrouwen her,
ich vüere sî vor mir dar în. «
« nein spilman « sprach Gandîn
« dune solt sî niht rüeren,
ich wil si selbe vüeren. «
« wê hêrre! « sprach diu schoene Isôt
« diz maere ist allez âne nôt,
daz er mich niht rüeren sol.
nu wizzet endelîche wol,
daz ich niemêre kume dar an,
mich envüere der spilman. «
Gandîn bôt ime Isôte dar.
« geselle « sprach er « nim ir war
und vüere s' alsô schône,
daz ich dir 's iemer lône. «
nu er Isolde z' ime gewan,
er sprancte ein lützel her dan.
und alse ez Gandîn gesach,
unwertlîche er im nâch sprach:
« inâ gouch! waz sol diz sîn? «
« nein nein « sprach Tristan « gouch Gandîn!
vriunt, ir stât an des gouches zil.
wan daz ir mit dem rottenspil
dem künege Marke ertruget an,
daz vüere ich mit der harpfen dan.
ir truget, nu sît ouch ir betrogen.
Tristan der hât iu nâch gezogen,
biz daz er iuch beswichen hât.
vriunt, ir gebt rîlîche wât.
ich hân daz beste gewant,
daz ich in dem gezelte vant! «
Tristan reit sîne strâze.
Gandîn was âne mâze
trûric unde trûresam.
im tete schade unde scham
vil sêre und inneclîche wê.
er kêrte wider über sê
mit schame und mit leide.
jene geverten beide,
Tristan und Isôt kêrten hin.
ob s' under wegen under in
iender ze vröuden kaemen,
ruowe in den bluomen naemen,
daz wil ich âne waenen lân.
ich sol waenen unde wân
mînenthalben legen nider.
Tristan der brâhte Isôte wider
sînem oeheime Marke
und strâfete in starke:
« hêrre « sprach er « wizze crist,
sô lieb als iu diu künegîn ist,
sô ist ez ein michel unsin,
daz ir si gebet sô lîhte hin
durch harpfen oder durch rotten.
ez mac diu werlt wol spotten.
wer gesach ie mêre künigîn
durch rottenspil gemeine sîn?
her nâch sô bewâret daz
und hüetet mîner vrouwen baz! «
Tristandes lob und êre
diu bluoten aber dô mêre
ze hove und in dem lande.
si lobeten an Tristande
sîne vuoge und sîne sinne.
er und diu küniginne
si wâren aber vrô unde vruot,
si gâben beide ein ander muot,
sô s' iemer beste kunden.
In den selben stunden
haete Tristan einen cumpanjûn,
der was ein edeler barûn,
des küneges lantsaeze,
sîn oberster truhsaeze,
und was geheizen Marjodô.
der selbe was Tristande dô
gevriunt unde geminne
durch die süezen küniginne.
der truog er tougenlîchen muot,
als manec man maneger vrouwen tuot,
dâ sî sich lützel kêret an.
der truhsaeze unde Tristan
si zwêne haeten under in zwein
gemeine herberge in ein
und wâren gerne ein ander mite.
Ouch was des truhsaezen site,
wan Tristan schoener maere phlac,
daz er 'm ie nahtes sô bî lac,
daz er bereite hin z' im sprach.
eines nahtes ez geschach,
dô haete er mit Tristande
vil unde maneger hande
rede unde maere getriben


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