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siehe Bildunterschrift

Karthäuser-Nelke, Diánthus Carthusianórum L.

Die Nelkenarten erfreuen uns durch ihren feinen, würzigen Duft und die schöne, meist rote Färbung ihrer Kronenblätter. Der hohle, kahle Stengel der Karthäuser-Nelke trägt gegenständige, ihn mit Blattscheiden umfassende schmale Blätter und ein endständiges, meist 6 Blüten enthaltendes büscheliges Blütenköpfchen. Der lange, röhrenförmige Kelch trägt am Grunde lederartige, braune, trockenhäutige Schuppen. Er umschließt die untere Hälfte der Blumenblätter, den sog. Nagel, der so lang ist wie die ausgebreitete obere Hälfte, die purpurrote Platte. In der durch die Nägel der Kronenblätter noch verengten Röhre stecken 10 Staubblätter und 2 auf der glatten Fruchtkapsel sitzende Griffel. Der Honig, der am Grunde von einem ringförmigen Nektarium ausgeschieden wird, kann nur von den langrüsseligen Schmetterlingen erreicht werden. Von den 10 Antheren werden am ersten Blütetage fünf aus der Röhre vorgeschoben, so daß ihr Pollen sich dem Kopf des saugenden Schmetterlings anheften muß. Sind sie entleert und abgefallen, so tauchen am nächsten Tage die fünf anderen aus der Tiefe empor, und am dritten Tage erscheinen die Narben der beiden Griffel. Durch diese Einrichtung ist Kreuzung gesichert und Selbstbestäubung völlig ausgeschlossen. Der Standort der Karthäusernelke, grasige Hügel und sonnige Berglehnen, wird von Tagschmetterlingen viel besucht. Die Fruchtkapsel enthält zahlreiche, an einem in der Mitte stehenden Säulchen befestigte Samen, die sie zur Reifezeit aus der mit vier Zähnen aufspringenden Spitze entläßt.

Taubenkropfgewächse, Silenaceen. Kl. X. Ausdauernde Pflanze. Juni – September. H. 0,15 bis 0,50 m.

 


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