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siehe Bildunterschrift

Gemeine Esparsette, Onóbrychis víciaefólia Scop.

Die auf Triften und Hügeln, besonders auf Kalkboden, wildwachsende, außerdem im großen als Viehfutter angebaute Esparsette treibt aus dem mehrere Jahre ausdauernden Wurzelstock einige hoch aufsteigende Stengel mit gefiederten, 9 bis 12 paarigen Blättern und Blütenähren, die aus zahlreichen rosenroten Schmetterlingsblüten bestehen. Anfänglich eng zusammengedrängt, werden die Blüten durch Verlängerung der gemeinsamen Ährenspindel allmählich weiter auseinander gestellt und dadurch den Insekten leichter zugänglich gemacht. Da die Flügel sehr klein und unscheinbar sind, so dient das Schiffchen als Anflugsplatz. Dieses bildet eine Nische, die oben eine sehr schmale Spalte zeigt, und in der die 10 steifen, teilweise miteinander verwachsenen Staubblätter verborgen sind. Die anfliegende Hummel drückt beim Einschieben des Rüssels in den honigreichen Blütengrund das Schiffchen herab, die darin geborgenen Antheren treten hervor und streifen den Pollen an der unteren Seite des Insekts ab, und zwar gewöhnlich nur einen Teil, so daß auch für folgende Besucher noch etwas vorhanden ist. Die Narbe steht zur Zeit der Reife 1 – 1½ mm aus dem Schiffchen hervor und wird daher von der Hummel mit fremdem Pollen bestäubt, ehe sie mit dem der eigenen Blüte in Berührung gekommen ist. Die Hülsen der Esparsette sind einsamig, am Rande dornig gezähnt und an den Seiten netzförmig geädert. Die Pflanze soll in der Kultur eine zwanzigjährige Lebensdauer erreichen, während der tief eindringende Wurzelstock der Luzerne sogar 30 Jahre austreiben soll.

Schmetterlingsblütler, Papilionaceen. Kl. XVII. Ausdauernde Pflanze. Mai – Juli. H. 0,50 – 0,60 m. Scop. = Scopoli.

 


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