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siehe Bildunterschrift

Frühlings-Enzian, Gentiána verna L.

Gleich den meisten seiner Gattungsverwandten ist der Frühlings-Enzian ein Kind der Gebirgsmatten. Nur selten und vereinzelt findet er sich in der Ebene, z. B. in der Umgegend von Karlsbad, Gießen, Homburg und nördlich von Berlin bei Französisch-Buchholz. Die schönen himmelblauen Blüten haben eine gewisse Ähnlichkeit mit den Blumen des Singrün. Da sie wegen ihrer Färbung schon genügend ins Auge fallen, so entbehren sie des Duftes. Auch das Kraut ist geruchlos, und dennoch wird es von den Hasen, Gemsen, dem werdenden Vieh und selbst von der naschhaften Ziege vollkommen verschmäht, da es außerordentlich bitter ist. Diese für unsere Geruchsnerven nicht wahrnehmbare Eigenschaft verrät sich den Tieren also doch wohl durch feine Ausdünstungen. – Als magenstärkendes Mittel hat die Wurzel der Enziane, besonders des in den Alpen, dem Alpenvorlande und im Thüringerwalde heimischen gelben Enzian (Gentiana lútea L.), Weltruf. Gut getrocknet, feingeschnitten und mit Branntwein angesetzt, liefert die Wurzel einen Extrakt, der gegen Magenbeschwerden, Übelkeiten und Ohnmachtanfälle vorzügliche Dienste thut. Enzianschnaps bildet daher einen ständigen Begleiter des Bergsteigers und des Alpenjägers.

Enziangewächse oder Gentianaceen. Klasse V. Ausdauernde Pflanze. April, Mai. H. 0,05 bis 0,15 m.

 


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